31.03.2007

Rezept: Tortellini mit "Gorgonzola"-Sauce to die for

Ok, ich gebe zu, es ist seeehr lange her, dass ich echte Gorgonzola-Sauce zu meinen Tortellinis hatte. Und ich hab sie schmerzlich vermisst und lang nach Lösungen gegrübelt – doch als die Hoffnung fast aufgegeben war, stolperte ich über dieses geniale Rezept von Attila, welches mich dann zu foglender Kreation inspirierte, die zumindest für mich ein Ende der Suche nach Gorgonzola-Sauce bedeutet.
  • 1 Packung Gemüse-Tortellini (z.B. Rossmann) zusammen mit einem halben bis ganzen Brühwürfel nach Anweisung kochen
  • 1 größere Zwiebel und 2-3 Knoblauchzehen in Öl andünsten
  • mit 1 Päckchen Soja-Cuisine ablöschen und noch ein bisschen mit Sojamilch oder Wasser aufstrecken
  • einen halben bis ganzen Brühwürfel, Salz, Pfeffer, Muskat & ne Prise Zucker dazu und kurz köcheln lassen, das Ganze
  • 1-2 gestückelte Avocados mit rein und dann alles schön mit dem Pürierstab bearbeiten
  • Herd aus und noch kurz ein bisschen ziehen lassen; wenn vorhanden, können ein paar frische Kräuter nicht schaden, als Variation kann man auch einen großen Schwung Hefeflocken einrühren und/oder nen Schwapp weißen Balsamico (ich liebe einfach Balsamico^^)
Superschnell, supereinfach und suuuuuperlecker.

Review: Skinny Bitch

Rory Freedman & Kim Barnouin (2006, engl.)
Skinny BitchAls ich zum ersten mal über dieses Buch stolperte (via Top-Friendlist von Attila Hildmanns myspace-Seite), dachte ich entsetzt, das ist irgend so ein sicker Pro-Ana-Scheiß – "STOP BEING A MORON AND START GETTING SKINNY! If you can't take one more day of self-loathing, you're ready to hear the truth: You cannot keep shoveling the same shit into your mouth every day and expect to lose weight (...)".

Ich recherchierte dann nach und die Sache wurde doch etwas interessanter – unter anderem geht es in dem Buch nämlich darum, vegan zu werden. Und es wird darin eine Sprache verwendet, gegen die jeder Hafenarbeiter ein katholischer Internatsschüler ist^^°. Das passt beides auf den ersten Blick irgendwie gar nicht mit den beiden Autorinnen zusammen, die aussehen wie zwei Klischee-Ami-Model-Tussies.
Der Buchtitel ist ja auch genau so angelegt, dass er mich zu 50% total NICHT anspricht (mit "skinny" verbinde ich dieses komplett unerstrebenswertes "Haut-und-Knochen"-Ideal, das besonders bei jungen amerikanischen Schauspielerinnen sehr bedenklich verbreitet ist) und zu 50% widerum total^^. Das Cover ist für mich zwar auch nicht wirklich reizvoll und allgemein bin ich eher der Meinung, sämtliche Ernährungs- und Diätbücher gehören auf den Mond geschossen, aber ich war dann doch so neugierig, dass ich es mir bestellt hab^^.

Und doch, es hat sich schon gelohnt.
Abgesehen von dem Veganismus-Aspekt (und vielleicht der Ablehnung des grad so populären Low-Carb-Prinzips) sind die Ansätze von Friemdann & Barnouin jetzt nicht gerade besonders außergewöhnlich: weißen Zucker, Weißmehl, gehärtete Fette, Chemo-Zusätze wie Süßstoffe, Geschmacksverstärker, künsltiche Aromen & Co. sowie Zigaretten, Alkohol und andere Drogen abschaffen, für 8 Gläser Wasser am Tag, mindesten 20 min Sport an 5 Tagen die Woche, Gemüse und Obst und Vollkornzeugs aus Öko-Anbau reichlich sorgen, Bio-Rotwein, Rohrzucker, Agavensirup und dergleichen gehen auch klar.

Was das Buch aber einfach so lesenswert macht, ist der unmögliche Schreibstil der Autorinnen. Wie oben schon erwähnt haben die beiden ein seeehr schmutziges Mundwerk . Das ist echt großartig: "Wenn Du abnehmen willst, hör auf zu rauchen. Jaja, jetzt wirst du aufschreien 'Das geht nicht, davon werde ich zunehmen!' Hör auf zu flennen, das will hier niemand hören!", "Du musst ein totaler Depp sein, wenn Du glaubst, dass die Atkins-Diät dich gesund abnehmen lässt" usw. usf. Und welches Abnehmbuch sonst hat ein extra Kapitel zur Abfeierung des Kackens (ja, richtig)?
Naja, der inflationäre Gebrauch des Terminus "fat pig" stört mich allerdings trotzdem.
Desweiteren wird in mehreren Kapiteln schonungslos darauf eingegangen, warum Milch und Fleisch und Eier schlecht sind (für eineN selbst, die Tiere natürlich und die Umwelt), was allerdings nicht so viel neue Infos birgt für bereits praktizierende VeganerInnen und warum man misstrauisch sein soll bei Kamapgnen, die Milch und Fleisch etc. als wichtig für eine gesunde Ernährung propagieren.

Fazit: Absolut lesenswert und unterhaltsam und vor allem für Vegan-Noobs oder -Interessierte auch mit einer Reihe wissenswerter Infos.

29.03.2007

Rezept: Eisschokolade

für 2 Personen (oder eine, die hart im nehmen ist) 

Vegane Eisschokolade


Wie das Original aus der Eisdiele (sofern ich mich erinnere^^)!
  • einen Becher Vanille-Eis (500ml, z.B. SoYeah) auf zwei große Eisbecher verteilen (optimalerweise mit so einem Kugelausstecher)
  • Vegane Eisschokolade
  • in einem Extragefäß so +/- einen halben Liter Soja(-Reis)-Milch mit Nesquick Schokosirup vermischen
  • Eisbecher mit der Schoki-Milch auffüllen
  • obendrauf ordentlich Sprühsahne (Soyatoo) und darauf widerum nochmehr Schokosirup und gehackte Haselnüsse (kann man so kaufen)
Ein Strohhalm hat hier Stil. Wer es (wie ich) ganz richtig machen will, wiederholt den letzten Punkt während des Essens mehrfach

25.03.2007

Checkout: Attilla Hildmann

Das Heim von Attila bietet maßgeblich 3 Komponenten (auf englisch & deutsch):
  1. eine ansehnliche Sammlung an wirklich großartigen Rezepten von AnfängerIn bis Gourmet und zwar voll bebildert verfilmt und vertont!
  2. ein nettes, recht familiäres Forum (ich chill da auch immer, kommt mal vorbei! ), besetzt mit eher moderaten VeganerInnen, VegetarierInnen und auch OmnivorInnen
  3. nen Vegan-Shop mit ner umfassenden und teils echt exotischen Auswahl (Klamotten und Essen/Trinken)

Rezept: Knoblauch-Sahne-Suppe deluxe

Dieses Teil hier ist richtig edel:
  • ca. 70g Knoblauch mit 1-2 Zwiebeln in Öl anschwitzen
  • 100g Mandelblättchen (am besten noch vorher ohne Fett anrösten), 'n büschen Mehl (so knapp 50g) & 1½ Lorbeerblätter dazu und kurz mit anbraten
  • dann mindestens nen halben Liter Soja-Milch, nen viertel Liter Wasser & 2 Brühwürfel rein, aufkochen (rührn!) und dann ca. 15 min köcheln lassen (wieder rührn!)
  • Herd aus, ordentlich Schnittlauch (hacken oder mit der Schere klein schnibbelnn) rin da sowie Salz, Pfeffer, Muskat & 'n Päckn Soja-Sahne ("Cuisine")
  • Lorbeer-Blätter rausfischen & das Ganze pürieren (möglichst ohne rumzusauen)
  • dann den Knoblauch und die Mandelblättchen dazu
  • Croutons (entweder Toast oder anderes Brot würfeln und in Öl anbraten oder einfach toasten und dann in Würfel schneiden) rauf, rein oder drunter und genüsslich dinnieren

Review: Zehn Gründe kein Fleisch mehr zu essen

Volker E. Pilgrim (1986)
Dieses Buch kann ich jeder Person empfehlen, die sich entschlossen hat, sich bewusster mit dem ganzen tierischen Zeug auseinanderzusetzen, dass sie sich so in die Luke schiebt. So quasi die 10 Gebote des angehenden Vegetariers/der angehenden Vegetarierin – oder besser gesagt VeganerIn, darauf läuft es bei Pilgrim nämlich eigentlich hinaus. Selbstverständlich lohnt es sich auch als VeganerIn, es zu lesen.
Hier sind Pilgrims 10 Gründe (im Buch werden sie natürlich vertieft):
1. Ich will keine Fremdstoffe aufnehmen 2. Ich will kein ungelebtes Leben verzehren 3. Ich will keine Angst in mich hineinfressen 4. Ich will keine Liebe kaputt machen 5. Ich will den Schutz der Tiere genießen 6. Ich will die "Rache" des Tieres vermeiden 7. Ich will hellsichtig, offen und feinfühlig sein 8. Ich will erotisch, stark und potent bleiben 9. Ich will nicht Männer töten und Mütter quälen 10. Ich will meine Nahrung mir zusammensuchen
Das Buch gefällt mir besonders gut zum Einen, weil Volker Pilgrim den Zusammenhang zwischen Patriarchat und Tierausbeutung deutlich herausstellt und zum Anderen, weil er seine ganz persönlichen Erfahrungen und Gefühle zu dem Thema so offen und ehrlich darlegt.
Das Buch ist sehr übersichtlich strukturiert, kompakt (123 Seiten) und sehr eingängig zum so weglesen geschrieben.

Die lustigsten Reaktionen von Omnivoren

... auf ein Vegan-Outing

  • "VegeTARIER sind ja noch in Ordnung – aber vegANER?!?!?!?!? "

  • "Dann dürfte man ja GAR nichts mehr essen. "

  • "Aber Pflanzen können doch auch fühlen (das ist jetzt wissenschaftlich erwiesen)!"
    Na dann viel Spaß bei Deiner pflanzenlosen Diät – ich für meinen Teil will lieber noch ein bisschen weiterleben...

  • "Und was sollte mit den ganzen Kühen und Schweinen passieren, wenn jetzt auf einmal alle vegan wären??"
    Und was ist, wenn morgen alle in Wohlstand leben, wer putzt dann noch unsere Bahnhofsklos? Und was ist, wenn morgen der Kapitalismus abgeschafft ist? Oder alle Krankheiten besiet sind und jeder Mensch 200 Jahre alt wird? Ich mach mir dann Gedanken drüber, ok?

  • "Das KANN doch nicht gesund sein."
    Wer will ein Blutwerte-Duell mit mir austragen? Um 12.00 vorm Saloon, ich bin jederzeit bereit. Meine Blutwerte sind killer.

  • "Aber die Tiere werden doch extra dafür gezüchtet! "
    Ach stimmt, da wär es natürlich echt grausam, diesen Tieren die Erfüllung ihres gottgewollten Lebenszwecks zu erfüllen. Oh Mann.

  • "Der Mensch ist aber von Natur aus ein Fleischfresser! Kuck mal Deine Eckzähne!"
    Nagut, wenn ich das nächste mal bei einer Kuhweide vorbei komm, werd ich mal versuchen, wie Einsatzfähig meine Reißzähne so sind (nicht zu vergessen meine tödlichen Klauen)

  • "Was isst du denn dann überhaupt noch? "
    Gras und Steine. Und dazu bittere Tränen der Entbehrung.

  • "Ich esse auch nur ganz wenig Fleisch!!"
    Cool, das wird dem Tier auch nur ganz wenig fehlen!

  • "Das könnt ich NIE!"
    Gut dass ich's jetzt weiß...

  • "Isst du denn dann Fisch??"
    Klar. Ist Fisch eigentlich eher eine Steinfrucht oder ein Staudengemüse?

  • "Schluckst Du? "
    Wenn der Liebe Gott gewollt hätte, dass ich "schlucke", hätte er dem holden Liebessaft eher die Geschmacksrichtung Soja-Kakao geben sollen. Tja, Pech.

  • "Da ist auch nur GANZ wenig Fleisch drin, das kannst Du doch ruhig essen!"

  • "DIESES eine mal kannst du doch mal eine Ausnahme machen"

  • "Du isst meinem Essen das Essen weg! "
    Das muss ein Irrtum sein, ich ess kein Fischmehl, Antibiotika, Tierfett, Abfallprodukte und dergleichen Leckerein. Danke, ich hab grad gegessen.

24.03.2007

Rezept: Feldsalat mit Joghurtsauce

Ergibt eine sehr sehr große Schüssel voll

Walnuss-Feldsalat mit Sojajoghurt-Dressing

Jüngst erinnerte ich mich an einen Salat, den ich vor ca. 100 Jahren als Kind bei meiner Tante aß. (Hallo, Tante Christine! )
Ich habe es so gut ich konnte rekonstruiert und veganisiert und das erfolgreich :

für 2 sehr hungrige Personen:
  • 2 Schalen Feldsalat ordentlich wässern, damit es nachher nicht im Getriebe knirscht (dazu am besten das bestöpselte Spülbecken mit Wasser füllen und den Salat Schwimmübungen darin vollziehen lassen
für die Sauce folgendes vermischen, dabei zwischendurch immer wieder abschmecken:
  • mindestens 1 großen Becher Soja-Joghurt Natur (500ml)
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • Salz & Pfeffer & Zucker
  • ordentlich Balsamico-Essig (am besten den hellen)
  • 2 handvoll etwas zerbröselte Walnüsse
  • evtl. Sesam (besonders toll ist, wenn man beides vorher ohne Fett anröstet)
  • Öl
  • evtl. Soja-Sahne (die flüssige)
am Ende alles mit dem Salat verquicken und reingehaun!

Nachtrag: 
Jetzt mit Foto.^^ Wie man darauf sehen kann, funktioniert das ganze auch ausgezeichnet mit 1-2 Orangen darin