30.01.2013

Verlosung: MeineÖle.de


Aufgepasst! Ihr könnt jetzt 1 Flasche Qualitäts-Speiseöl gewinnen,
bereitgestellt von meineöle.de - bio, ohne Zusatzstoffe, kaltgepresst.
Wer näheres über das Unternehmen erfahren will, findet hier eine kleine PDF-Broschüre.

Für die Teilnahme guckt ihr Euch einfach eines der Öle aus dem
Sortiment aus, schreibt es hier in den Kommentarbereich und ich lose
dann einen Gewinner oder eine Gewinnerin aus.
Für die Verlosung stehen alle Öle bis 10€ mit einem Volumen von 250ml
zur Auswahl.

Teilnahmeschluss ist Donnerstag, der 07. Februar, 22.00 Uhr (MEZ).
Der Gewinn kann nur innerhalb von Deutschland verschickt werden.

Rechtsweg und sowas ist ausgeschlossen, kennt Ihr ja. Ein Comment pro Person ist zulässig bzw. anständig.
Damit Ihr im Gewinnfall kotaktiert werden könnt, müsst Ihr entweder mit Eurem Google/Blog-Profil oder Eurer Website-URL kommentieren. Wenn ihr sowas nicht habt, tragt bitte bei Name/URL Eure Email-Addresse ein, und zwar aus technischen Gründen so: http://ichATgmx.de (sorry, ein unkomplizierterer Weg ist mir nicht bekannt^^)


http://meineoele.de
http://facebook.com/meineoele

UPDATE:
Gewonnen hat Jil Meier! Und zwar eine Flasche Olivenöl. Glückwunsch! 
LibreOffice' =ZUFALLSBEREICH(1;16) war Dir hold.
(Ich hoffe, die Benachrichtungs-Mail landet nicht im Spam-Ordner, wegen dem Betreff...  )

UPDATE2:
Mittlerweile hatte ich auch Zeit, mein Öl von meineöle.de auszuprobieren. Meine Wahl ist auf Hanföl gefallen.
HanfölZum einen, weil ich noch nie das Vergnügen mit Hanföl hatte, zum anderen, weil Hanfsamen neben Walnüssen und Leinsamen - und entsprechend auch deren Öle, sofern kaltgepresst und dunkel gelagert - den besten Omega3-Fettsäure-Gehalt haben, auf den VeganerInnen ein besonderes Augenmerk haben sollten. Infos dazu gibt es z.B. in diesen beiden Threads.
Ich hab mir deshalb aus dem edlen Tropfen einen Omega3-Overload-Salat gebastelt, frei nach dem Black-is-Beautiful-Rezept aus dem Ox#5-Kochbuch: Eisbergsalat mit Beluga-Linsen und Walnüssen mit einem Dressing basierend auf Leinöl, Hanföl, Agavensirup und Zitronensaft. Perfekt.

27.01.2013

Proteinshake & Eiweißpulver

Veganes Proteinpulver

Update Juli 2014 | November 2014

Eiweißversorgung
Bezugsquellen & Marken
Verzehrempfehlungen
Persönliche Erfahrung
D.I.Y.
 

Eiweißversorgung

Es ist normalerweise ohne Probleme möglich, als VeganerIn den eigenen Proteinbedarf auf normalem Wege zu decken, wenn man darauf achtet, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Seitan, Tofu und andere Sojaprodukte regelmäßig auf dem Speiseplan zu haben.

Wenn man Sport treibt, speziell Kraftsport oder Bodybuilding, erhöht sich jedoch der Eiweißbedarf, da das die Bausubstanz für Muskelmasse ist.
Die Meinungen hierzu variieren, manche Stimmen warnen vor einer "Eiweißmast", für andere wiederum kann man gar nicht genug Protein konsumieren, aber die meisten Empfehlungen bewegen sich für SportlerInnen um 1-2g Protein pro kg Körpergewicht (also z.B. bei einer Person von 70kg wären es 70-140g Eiweiß am Tag).
Auch das ist als VeganerIn zu schaffen: Haferflocken, Nüsse & Kerne bzw. Nussmus, Seitan und Ölsaat halten mit den Bodybuilding-Protein-Klassikern Magerquark, Pute, Thunfisch & Co locker mit oder überunden sie sogar.

Sie haben allerdings einen potentiellen Nachteil: Sie verfügen nicht nur über eine hohe Nährstoff- sondern auch eine hohe Energiedichte, sprich reichlich KCAL.
Wenn man Masse aufbauen bzw. allgemein zunehmen will (oder es einem egal ist), ist das natürlich top (oder eben egal^^), aber andernfalls kann es hakelig werden, wenn man auf sein sportliches Protein-Level kommen, aber gleichzeitig im Rahmen eines begrenzten Kalorienpensums zu bleiben bestrebt ist.

In dem Fall kann man erwägen, ob man mit Proteinshake-Pulver nachhelfen will.
Da hat man nämlich hochkonzentriertes Eiweiß mit nur geringen Anteilen an Fett und Kohlenhydraten und es gibt das Pulver aus allen möglichen Rohstoffen, so dass man auch mit Unverträglichkeiten und Allergien was Passendes finden sollte und dabei alle essentiellen Aminosäuren abdecken kann.

 

Bezugsquellen & Marken

Ich hatte mittlerweile enige Marken im Test: Angefangen habe ich mit Sojaprotein-Isolat PlantoStar Vanille von Goldfield (mir scheint aber, das gibts gar nicht mehr), dann gings weiter mit dem Mehrkomponentenprotein von proteinmixer.de, gefolgt von dem sojafreien  Vegan Blend by myprotein.com, ein Testlauf mit dem Fitness-Energy-Shake vom Regenbogenkreis und jetzt ganz frisch das Sojaprotein-Isolat in Vanille und Neutral, wieder von MyProtein.

proteinmixer

Bei proteinmixer hat man den Vorteil, dass man sich - wie der Name schon sagt - seinen Mix selbst zusammenstellen kann, je nach persönlichem Geschmack, Ernährungs-Glaubenskirche und Geldbeutel-Potenz.
Auf pflanzlicher Basis gibt es dort Hanf-, Reis-, Soja-, Erbsen- und Weizenprotein. Neben Eiweiß kann man sich auch noch verschiedene andere Komponenten dazumixen, wie Ballaststoffe, Aminosäuren, Fruchtpulver und was nicht alles, damit habe ich aber keine Erfahrungen.
Rechts sieht man eine genau Aufstellung der Nährwerte des aktuellen Mix'. Im nächsten Schritt kann man aus über einem Dutzend verschiedenen Geschmacksrichtungen auswählen (oder eben neutral) - ein User aus dem veganstrength.de-Forum hat mal eine Produktanfrage gemacht und demnach sind alle Geschmacksrichtungen vegan. Für mich ein weiteres großes Plus: Wenn man ein Süßungsmittel wünscht, hat man die Wahl zwischen Stevia oder Succralose (bekanntlich steh ich auf Stevia).
Was mich allerdings ziemlich stört bei dem Shop-Angebot, ist dass man keine Nachfüllbeutel bestellen kann, sondern jedesmal diese riesige Hartplastikdose bekommt. Wenn man nicht irgendeinen ganz tollen Upcycling-Geistesblitz hat, produziert man da ordentlich Plastikmüll. :\

MyProtein

Anders als bei MyProtein. Dort kommt man zudem noch günstiger Weg, wenn man auf Geschmacksrichtungen verzichtet und eine eigene Vegan-Kategoriehaben die auch. *daumenhoch*
Ich hab jetzt ein ganze Weile mit Vegan Blend hantiert und zwar in der neutralen Variante - alle Rezepte aus meinem Fitness-Kochbuch, in dem Proteinpulver vorkommt, sind hiermit gemacht.
Das Pulver ist sojafrei und kommt im Nachfüllbeutel (ich hab nichts gegen Soja, nur da ich davon allgemein schon sehr viel konsumiere, versuch ich stellenweise auf Alternativen zurückzugreifen).
Trinkbar ist das allerdings nur mit einigem Zusatzaufwand - es hat eine mehlige Konsistenz und einen annhembaren Geschmack muss man da auch erstmal ranbekommen.
Leider bietet myprotein nur Süßstoff (Sucralose) als Süßungsoption und das versuche ich normalerweise ja weiträumig zu umschiffen.
Hab jetzt aber trotz Süßstoff und Soja mal das Vanille-Soja-Isolat im Test - ist ja nicht so, dass ich das pfundweise täglich verdrücke - und geschmacklich bin ich da ziemlich angetan, auch wenn ich mir einbilde, dass da irgendwie ein Nachgeschmack post-verzehr zurückbleibt.
Das Sojazeug ist wirklich supercremig in der Konsistenz - sehr angenehm! Und auch an das Neutrale bekommt man mit Stevia und weiteren aromaliefernden Zutaten gut Geschmack dran.

Regenbogenkreis

Der Regenbogenkreis ist ein Mitbewerber der anderen Art und adressiert weniger klassisch Fitness-SportlerInnen und BodyBuilderInnen und auch nicht allein das pure Protein, sondern verfolgt die esoterische Linie, mit starker Fokussierung auf 'Superfoods' und Rohkost sowie dem spirituellen und ökologischen Aspekt.
Entsprechend sind auch die Preise (nämlich hoch).
Positiv anzumerken ist, dass man statt der Plastikdosen-Option dort auch einen Schraubglasbehälter wählen kann.
Näheres dazu gibts im VeganCheck.

Auf meiner allgemeinen Bezugsquellen-Seite gibt es auch einen Abschnitt für Proteinshakes.


Verzehrempfehlung

Als ich meine ersten Proteinshake-Testläufe gemacht habe, musste ich das Zeug teilweise regelrecht runterwürgen. Bis ich dann den Tipp von der klugen Board-Userin Phoenix bekommen habe, dass man Proteinshake gar nicht notwendigerweise als Shake trinken muss, sondern ihn auch als Brei oder Creme oder Pudding oder wie mans nennen will einnehmen kann!
Daraufhin habe ich mir eine ganze Zeit lang entweder eine größere Menge Pulver (Geschmacksrichtung "Cookie&Cream" von proteinmixer - ohyeah. Von "Toffee" sollte man hingegen die Finger lassen) mit einer relativ geringen Menge Wasser und löffelte es dann oder ich rührte mir das Protein in Natur-Joghurt. Da das Pulver sehr stark Flüssigkeit zieht, kann etwas zusätzliches Wasser hilfreich sein und weil mir die gesüßten Varianten meistens nicht süß genug sind, mach ich immer noch etwas Vanillexucker rein oder zusätzliches Stevia. Sehr gut kommen auch ein paar kleingeschnittene Erdbeeren, TK-Kirschen oder anderes Beerenobst.

Es ist mir etwas peinlich, aber ich habe jetzt vor Kurzem erst gecheckt, wie Shaker für die Proteindrink-Zubereitung ist. Vorher habe ich es immer nur mit dem Löffel verührt und über die mangelhafte Konsistenz die Stirn gerunzelt.
wichtig ein
Also das macht wirklich einen Unterschied - selbst wenn man wie ich nur einen Cocktailshaker zur Verfügung hat.

Macadamia-Proteinmousse
Macadamia-ProtMousse
Dabei habe ich dann auch zufällig entdeckt, wie man innert weniger Minuten eine ziemlich geniale Protein-Mousse fabrizieren kann! In einem Mischungsverhältnis von +/- 40g Sojaprotein zu 200ml Pflanzenmilch zzgl. kompromisslosem Shaker-Einsatz - groooßartige cremig-fluffige Konsistenz! Das Ganze kann man dann noch wunderbar auftunen mit z.B. Sirup, Instantkaffee, Stevia, Kakaopulver, Vanillepulver, Zimt, Fruchtsaft - oder wenn man noch einen draufsetzen will: Raspelschokolade, Krokant, gehackte Nüsse...

Ich lese auch öfter auf US-Blogs von Rezepten für Gebäck und andere Gerichte, wo Proteinshake-Pulver drin verbaut ist, das will ich demnächst auch nochmal ausprobieren praktiziere ich mittlerweile erfolgreich.
Und da das Vegan Blend wie gesagt pur kein Genuss ist (nett ausgedrückt), ist meine private Backstube mittlerweile der Haupteinsatzort für das Pulver. Meistens ersetze ich in dem Fall einfach einen Teil des Mehls durch das Protein. Etwas mehr Flüssigkeit braucht es dann auch, da es sehr viel Wasser aufsaugt. Auf diese Art kann man z.B. Pizzateig machen, Cookies, Muffins und Kekse.
In Kick it vegan! gibt es einige Rezepte dieser Art.

Achso: Für mich eigentlich Common Sense, aber weil die Frage in Ratgeberportalen öfter aufkommt: Proteinkram immer nach dem Training einnehmen. Wenn man vor dem Sport was isst, dann was leichtes Kohlenhydratiges. Andernfalls benötigt der Körper nämlich Verdauungsenergie, die dann für den Muskeleinsatz fehlt und im Gegensatz zu Kohlenhydraten liefert Eiweiß dann keine Energie nach der Verstoffwechselung.
Kohlenhydrate = Brennstoff, Protein = Bausubstanz, Fett = Energiereserve. 

 

Persönliche Erfahrung

Eine zeitlang hab ich echt richtig auf das Zeug gestanden. Dann habe ich mich dran überessen und konnte es nicht mehr sehen^^. Jetzt gerade hat es wieder Konjunktur. Dieses Auf und Ab ist aber nicht so schlimm, das Zeug hält sich ja ewig.

In der Zeit, wo ich das in größeren Mengen vertilge, hat das auch einen motivatorischen Nutzen: Bock auf Macadamia-Protein-Cream? → Proteinpulver macht nur Sinn, um Muskeln davon zu speisen → schnell ein paar schwere, kurze Hantelsätze eingebaut → Yummy Belohnung. (ich weiß um das kritische Potential, Essen als pädagogisches Instrument einzusetzen, aber nunja)

Was ich auch recht interessant fand, war wie sehr sich so eine Eiweiß-Druckbetankung auf das Sättigungs-Gefühl auswirkt. Nach einem ordentlichen Schälchen Protein-Joghurt ist (nach meiner Erfahrung) nämlich nicht nur der Hunger weg, sondern sogar der bei mir stets in umfassendem Maß vorhandenen Appetit. Aber ohne dass mir schlecht wäre oder sonstwie unwohl - einfach satt.

Ob die Proteinshake-Phasen sich jetzt dramatisch auf meinen Muskelzuwachs auswirken, kann ich nicht neutral beurteilen, da ich auch keinem festgelegten Workout-Regimen folge.
Mein Protein-Pensum liegt im Durchschnitt bei ca. 70g/Tag, an schlechten Tagen 40g, an guten >120g (ich wiege knapp 70kg).

Meine Empfehlung in Sachen Proteinpulver für sporttreibende VeganerInnen: Einfach mal selber ausprobieren und gucken, ob es einem was bringt. Kann man machen, muss man aber nicht.

 

D.I.Y.

Wieder nicht grade lowKCAL, aber wenn man es doch auf natürlichere Art und Weise wünscht: Letztens habe ich ein Rezept für einen superleckeren Shake gepostet, der reichlich Protein unter der Haube hat und auch noch einige weitere gute Sachen: klick.
Eine weitere Alternative stellen teil/entölte Nussmehle dar, z.B. Mandelmehl. Viel Protein, viele Ballastoffe, wenig Fett, wenig Kohlenhydrate.

Rezept: Gerösteter Hokkaido mit Orangensauce & Seitan-Ente

Hokkaido mit Orangensauce und Seitan-Ente

Das Rezept ist schon ein paar Monate älter und jetzt gibts ja leider kaum noch vernünftige Hokkaidos. Aber ich war so frustriert wegen dem Foto - in echt sah das Gericht obertoll aus! (das war auch kurz bevor mich jemand über das Thema Weißabgleich aufklärte )
Ich hatte eine Tupperdose voll davon mit zur Arbeit und unsere Köchin dort (sie macht sonst eher Hausmannskost) fand die Farben so toll, dass sie unbedingt probieren wollte - und hat vor Verzückung die Augen verdreht und nach Worten gerungen. Das Rezept musste ich ihr sogleich aufschreiben. Das freut einen natürlich besonders.

Das Ganze funktioniert übrigens auch sehr gut ohne die 'Ente', aber mit was Vleischigem ist das Gericht perfekt abgerundet. Alternativ kann man auch normalen gebratenen Seitan nehmen oder evtl. einfach Vürstchen, wie sie es mittlerweile selbst bei Aldi und Rossmann gibt.

Wir haben also 3 Komponenten:

Orangensauce 
  • von 325ml Orangensaft (bei Lidl gibts FairTrade) eine halbe Tasse separieren, den Rest zusammen mit
  • 200ml Wasser in einem Topf aufkochen
  • parallel 3 gehäufte EL Speisestärke mit dem extra Orangensaft glattrühren und in den kochenden Saft einrühren
  • mit 2-3EL Limonensaft (alternativ Zitrone)
  • 1-2EL Agavensirup und
  • etwas Salz und Pfeffer (frisch gemahlen am besten) abschmecken
  • häufig kommt in Orangesauce auch etwas Zimt, aber das ist irgendwie nicht mein Ding
Gerösteter Kürbis
  • ggf. Ofen auf 180°C vorheizen
  • 1 ordentlichen Hokkaido halbieren, Kerne mit einem Löffel entfernen, in Spalten schneiden und Strunk entfernen - Hokkaido hat den Vorteil gegenüber dem ebenfalls unglaublich tollen Butternut-Kürbis, dass man ihn nicht schälen braucht!
  • 1-2EL Ölivenöl mit
  • 2EL Agavensirup
  • 7EL Zitronensaft
  • 2 gehackten Knoblauchzehen und
  • Salz, Pfeffer und Muskat in einer großen Schüssel vermischen
  • den Kürbis darin einsuhlen und alles auf ein mit Backpapier belegtes Blech kippen und in den Ofen schieben - er ist fertig, wenn die Gabel locker durch die Schale und ins Fruchtfleisch geht - nach ca. 20-40min dürfte das der Fall sein
Vleisch
  • die Seitan-Ente oder worauf die Wahl gefallen ist in Stücke zerteilen und ein bisschen Öl scharf anbraten, ggf. noch nachwürzen - eezy^^
Für Zitronen- und Limonensaft bin ich mittlerweile btw von der stilvollen und formschönen Plastikzitrone auf Glasflaschen umgestiegen - Plastikmüll vermeiden wo es geht!
Bei Rossmann gibt es den Saft in bio, aus konventionellem Anbau und dafür in der großen Flasche findet man ihn in jedem Supermarkt.

Und zum Thema vegane Ente & Kollegen hab ich übrigens hier mal was geschrieben.

P.S.: Danke an Birdie von Food'n'Fotos fürs Bildaufhübschen!

22.01.2013

Rezept: Vanill0r-Kill0r-Shake

ergibt +/- 1 Liter

Vanille-Proteinshake

Neulich stolperte ich zufällig über dieses pornöse Bild. Das erregte mich so, dass ich morgens um halb 6 vor dem Schlafengehen noch schnell zwei Bananen kleinschnippseln und ins Gefrierfach stellen musste. Eigentlich hatte ich vor, das Rezept relativ nah am Original zu adaptieren, mit Schokolade und Proteinshake-Pulver, aber dann war mir abends doch eher nach was Zuckerfreiem und Naturbelassenerem.
Während ich also ein kurzes Kettlebell-Workout durchexerzierte, kreierte ich zwischen den Sätzen Folgendes:
  • 1-2 große Bananen (je reifer, je besser) geschält, kleingeschnitten und eingefroren - in dieser Reihenfolge!
  • 1-2EL Leinsamen (Omega3-Fettsäuren FTW!)
  • 400g Seidentofu oder für die Monst0r-Variante 200g normalen Tofu (in Würfeln)
  • 1-4EL - je nach gewünschter Shake-Potenz - Nussmus, ich präferiere weißes Mandelmus und Cashewmus. Alternativ kann man natürlich auch ganze Nüsse nehmen, dann wird der Shake u.U. eben etwas crunchy
  • optional 1Pr. Salz als Geschmacksverstärker
  • Süßungsmittel der Wahl, in meinem Fall 2-3EL Erythrit und 2(?) Dosierlöffelchen Stevia
  • ½-1TL Vanillepulver oder das Mark einer ausgekratzten Vanilleschote
  • alles in einem leistungsstarken Mixer oder Küchenmaschine verflüssigen
  • wer sich von diesem Missing Link zwischen Cremespeise und Milchshake eingeschüchtert fühlt, kann noch etwas Wasser beimengen oder Sojamilch (in der Tofu-Monst0r-Variante ist das besonders notwendig); wenn man verpasst hat, sich Bananen einzufrieren, kann man auch Crushed Eis oder (für Vitamix-BesitzerInnen) Eiswürfel mit in den Pott schmeißen
Er schmeckt so gut - auch wenn er jetzt auf dem Foto eher zahm aussieht - schlechtes Licht und so. Idealerweise wird er natürlich nach einem schweißtreibenden Training eingenommen, ein großes Glas (siehe Foto) hat zwischen 15g und 20g Protein.

Der Kreativität sind hierbei mal wieder keine Grenzen gesetzt - Obst (frisch oder TK), Kakaopulver, Haferflocken, Proteinpulver, Zimt, Schokostücke, Nuss-Krokant, weitere Ölsaat... Whatever floats your Boat.

Blödsinn, den Nicht-VeganerInnen sagen Pt. I

An dieser Stelle hab ich ja schonmal ein Potpourri von unqaulifizierten Fragen und Bemerkungen zusammengetragen, mit denen man sich konfrontiert sieht, wenn man sich als VeganerIn outet.
Hier geht es jetzt mehr um einen etwas seriöseren, argumentativen Ansatz.
Das Gegenstück "Blödsinn, den VeganerInnen sagen" habe ich übrigens hier schonmal mehr oder weniger mit angerissen.
Alle folgenden Aussagen entstammen (bis dato) sechzehnjähriger Veganpraxis.
  • Für Dein Soja wird der Regenwald abgeholzt
    Nein. Es ist korrekt, dass für den Anbau von Sojabohnen vor allem in Südamerika riesige Flächen genutzt werden, die mal Amazonas waren. Aber das absolute Gros davon wird zu Vieh- und Fischfutter verarbeitet! Und nicht für Tofu und Soajmilch für die paar Veg*s, die es gibt. Allein, weil für die Ernährung von den unglaublichen Massen an 'Nutztieren' gigantische Mengen an Futtermitteln benötigt werden (viel, viel mehr, als wenn das Soja direkt zur menschlichen Ernährung genutzt würde), aber auch, weil manche Unternehmen bewusst aus anderen (regenwaldlosen) Ländern importieren.
    Das Argument ist also ein Boomerang - wer sich solche schrecklichen Sorgen um den Regenwald macht, sollte also vielleicht mal das Rindersteak und die Milchprodukte aussm Kopp lassen.
     
  • Der Mensch braucht Fleisch
    Ich dachte nicht, dass es diese Behauptung tatsächlich noch gibt, aber neulich hab ich sie doch noch - wenn auch aus zweiter Hand - zu hören bekommen (kurioserweise auch noch von einer Biolehrerin).
    Das ist nun wirklich Schwachsinn. Den Körper interessiert es erstmal nicht, ob Fleisch, Tierprodukte oder Pflanzen - er braucht seine Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Protein, Fett) und seine Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente).
    Protein, also Eiweiß, besteht wiederum aus Aminosäuren und Fett aus Fettsäuren, von denen es jeweils einige gibt, die der Körper nicht selber herstellen kann, die nennt man "essentiell". Es gibt 8 essentielle Aminosäuren (für Kinder 10) und 2 essentielle Fettsäuren, zudem etliches an essentiellen Mikros.
    Jetzt ist es eben einfach so, dass es keine einzige Aminosäure, Fettsäure und kein Vitamin oder Spurenelement gibt, das ausschließlich in Fleisch zu finden ist.
    Das selbe gilt für sonstige Tierprodukte mit einer Ausnahme, nämlich dem Vitamin B12, das (in für den Menschen verwertbarer Form) nur in tierischen Produkten vorkommt, da es von Bakterien im Darm gebildet wird.
    Der Mensch braucht deswegen aber trotzdem keine Tierprodukte - B12 lässt sich sehr bequem supplementieren, nämlich durch angereicherte Nahrungsmittel, Tropfen, Tabletten, Zahnpasta oder Spritzen (was ja kein Problem darstellt, wenn man nicht irgendeinen "Vegan ist die usprünglichste, gesündeste und natürlichste aller Ernährungsarten!!"-Kurs fährt; was dann ein Fall für "Blödsinn, den VeganerInnen sagen" wäre). Davon abgesehen wird B12 normalerweise über Jahre in der eigenen Leber gespeichert, also erstmal kein Grund zur Panik, näheres dazu hier.
     
  • Veganer haben Mangelerscheinungen
    Ja, manche haben die. Aber der Millionenmarkt an Nahrungsergänzungsmitteln speist sich bestimmt nicht aus den paar VeganerInnen, die es bisher gibt.
    Wenn man von seinem üblichen omnivoren Speiseplan einfach alles wegstreicht, was tierischer Herkunft ist und sich nur noch davon ernährt, was über bleibt, dann stehen die Chancen tatsächlich ganz gut, dass man nicht alles mitkriegt, was man braucht um voll funktionisfähig zu bleiben.
    Andererseits stellt sich auch die Frage, warum immer bei veganer Ernährung so ein riesen Bohai um etwaige Mängel und gesundheitliche Gefahren gemacht wird. Es ist ja nicht grade so, dass eine omnivore Ernährung in der gesellschaftlichen Praxis gleichbedeutend mit einer ausgewogenen gesunden Esskultur wäre, nicht wahr? Nur weil sich ein nicht unbedeutender Teil der Omnivoren primär von Chips, Keksen, Cola und frittiertem Formfleisch ernährt, sehen Medien und öffentliche Organe sich doch auch nicht genötigt, vor den Risiken eines omnivoren Lebensstils zu warnen. Warum nur nicht?
    Es ist ohne Probleme möglich, sich vegan und ohne Mangelerscheinungen zu ernähren (die Ausnahmefälle einiger spezieller Nahrungsmittelallergien, Resorptionsstörungen oder sonstiger gesundheitlicher Abweichungen mal außen vor gelassen). Siehe auch oben "Der Mensch braucht Fleisch"
     
  • Kühe müssen gemolken werden, sonst sterben sie/haben große Schmerzen
    Ja richtig. Und warum ist das so? Vielleicht, weil das Kalb, für das die Kuhmilch eigentlich vorgesehen ist, der Kuh kurz nach der Geburt weggenommen wurde, um seinerseits je nach Geschlecht für die Milch- oder Fleischproduktion weiterverheizt zu werden.
    Für diesen Zweck wird sie einmal im Jahr geschwängert. Hinzu kommt, dass in der Nutztierzucht mit spezialisierten Zuchtrassen gearbeitet wird, in diesem Fall also bezogen auf extreme Milchleistung.
     
  • Es schmeckt mir einfach zu gut!
    Ok, da kann man nicht viel weiter zu sagen. (gegen kategorischen Egoismus lässt sich von einem ethisch-moralischen Standpunkt aus argumentativ nicht viel ausrichten)
     
  • Ohne Schlachthöfe und Nutztierzucht würden Arbeitsplätze verloren gehen
    Das ist etwas kurz gedacht. Ich schätze, nicht mal der militanteste Veganer geht davon aus, dass irgendwann - PLOPP! - von einem Tag auf den anderen die ganze Welt vegan wird und alle SchlachterInnen, Wurstthekenpersonal und FarmbetreiberInnen arbeitslos und traurig nach Hause gehen müssen, wo sie ihre hungernden Familien nicht mehr ernähren können. Selbst wenn irgendwann alle oder das Gros der Leute sich vegan ernähren würden (was toll wäre!), würden sie dadurch ja nicht weniger essen. Die Arbeitsplätze, die in den einen Branchen wegfielen, würden in den entsprechenden anderen Branchen dazukommen.
    Davon abgesehen sind Arbeitsplätze ja nicht als Selbstzweck da, sondern haben eine Funktion. Es würde sich ja (hoffentlich) auch niemand gegen die Verfolgung von Menschenhandel-Ringen aussprechen, weil dann die armen Zuhälter und Schlepper arbeitslos werden, nech? (nein, ich sage damit nicht, dass eine Wurtsfachverkäuferin moralisch auf einer Ebene mit einem Sex-Trafficker steht /Disclaimer) 
...Fortsetzung folgt.

    12.01.2013

    Experimental-Rezept: Gesundisierte halbe Schwarzwälder Kirschtorte

    Vegane Schwarzwälder Kirschtorte

    Die Oma meiner Besten Freundin aus Kindertagen hat immer so tolle Torten gemacht, seit dem hab ich allerdings glaube ich keine mehr gegessen.
    Aktuell bin ich ja aber dabei, auf dem Tortenparkett ein paar erste vorsichtige Schritte zu machen. Und neulich, als der Post-Nachtschichts-Hyperaktivitätswahn sich ankündigte, war mir mal nach Schwarzwälder Kirsch.^^
    Wie üblich wollte ich die nicht nur veganisieren, sondern auch noch die Nährstoffzusammensetzung ein bisschen tunen. Wer seine Torten konventionell weniger gesund bevorzugt, findet ganz unten entsprechende Hinweise, wie die Zutaten zu modifizieren sind.
    Und in was für eine Katastrophe das ausgeartet ist! Aber eine mit Happy End.
    Die Küche sah hinterher aus wie der Schauplatz eines Mordfalls - und wäre mein Freund früher von der Arbeit gekommen, wäre sie auch eben dies geworden. Alles - der Boden, die Arbeitsfläche, der Küchentisch, ich - war mit Kirschsoße bedeckt.
    Außerdem hatte ich eigentlich schon vor, die Torte gefüllt, also in zwei Schichten zu machen, wie sich das eigentlich gehört, aber ich hab leider falsch auf die Rezepte geguckt, die mir als Grundlage dienten und dann hatte ich zu wenig Teig und keinen Bock mehr, eine zweite Ladung zu machen.^^

    Also los:

    Vorspiel
    • 150g TK-Kirschen zum Auftauen rausstellen und mit 3EL Vanillexucker, 2EL Agavensirup und 1 Messlöffelchen Stevia vermischen
    • Ofen auf 175°C vorheizen
    Teig
    • 150g Dinkel-Vollkornmehl vermischen mit
    • 80g Weißmehl und
    • 70g Kichererbsenmehl (gibts im Bioladen) - oder Sojamehl (s.u.) in der Küchenmaschine oder von Hand zusammen mit
    • 100g Erythrit
    • 200ml Wasser
    • 4EL geschmacksneutralem Öl
    • 1 Pr. Salz, 4TL Backpulver, 1TL Vanillepulver
    • 3EL Kakaopulver (Back-Kakao, kein Kaba!) und
    • 2-3 Dosierlöffelchen Stevia zu einem schönen Teig verkneten
    • in eine dünn eingeölte Springform transferieren und so lange backen, bis keine Krümel mehr hängenbleiben, wenn man ein Stäbchen reinsteckt (30-45min ca. - wie üblich hab ich leider verpasst, das aufzuschreiben)
    • wenn er fertig ist, etwas abkühlen lassen und aus der Form befreien
    'Füllung'
     Mit den Mengenangaben der Füllung ist das so eine Sache, weil wie gesagt ein Großteil der Kirschpampe nicht dort gelandet ist, wo sie sollte und von der Sahne hab ich dann nur ca. die Hälfte gebraucht, weil ich ja gar keine 'Füllung' in diesem Sinne hatte, sondern nur ein 'Drauf & Drumrum'.
    Die Angaben sind also Schätzwerte, müsster selber mal gucken.
    • die o.g.gexuckerten Kirschen pürieren
    • 250g Hulala-Sahne mit dem Rührgerät aufschlagen (vermutlich gehts auch mit Soyatoo) - ich hab vorsichtshalber ein Päckchen Sahnesteif hinzugezogen, wäre aber wohl nicht nötig gewesen
    • wenn sie fest ist, einen halben Block Seidentofu (200g) dazu und solange weiterrühren, bis er nicht mehr zu sehen ist
    Der haarige Teil der Veranstaltung (bitte nicht wörtlich!)
    • den Tortenboden auf eine größere abwisch- oder wegwerfbare Unterlage stellen (oder die Küche einfach mit Teichfolie auskleiden)
    • ich hab jetzt den Fehler gemacht, dass ich den Tortenboden einfach nur großflächig mit einer Gabel eingepiekst und dann die Kirschsoße darauf gekippt habe. TUT DAS NICHT. Die pürierten Kirschen werden die Tortenoberfläche wie die Ratten das sinkende Schiff verlassen und die Küche überschwemmen. Retrospektiv eine bessere Idee wäre gewesen, mithilfe eines scharfen Küchenmessers und eines Löffels hauchdünn die obere Schicht des Tortenbodens abzutragen, evtl. mit einem ganz leichten konkaven Twist (also 'eingedellt' sozusagen, dass der Boden zu den Rändern hin minimal ansteigt - das, was an Kuchenbröseln übrig ist, einfach bei nächster Gelegenheit in ein Joghurt gerührt genüsslich einnehmen), dann nochmal alles mit der Gabel einpieksen und dann das Kirschpürree langsam und vorsichtig verteilen. Oder vielleicht wäre es sogar noch besser, nur einen Teil der Kirschen zu pürieren und einen Teil ganz zu lassen? Wäre auch noch einen Versuch wert
    • als nächstes kommt die Sahne ins Spiel, ich empfehle, sie sehr behutsam von außen nach innen auf die Kirschen aufzutragen und dann noch die Seiten des Tortenbodens damit zu bestreichen
    • zu guter Letzt ene Schachtel (100g) Zartbitter-Schokoraspeln (z.B. RUF) auf die Sahne niedergehen lassen und so gut wie möglich auch die Seiten bestücken. Als Deko kann man noch ein paar Kirschen leicht in die Oberfläche drücken
    Voila!
    Jetzt sollte das gute Stück wenigstens für ein paar Stunden noch in den Kühlschrank. Am besten schmecken tut die Torte aber am übernächsten Tag, wenn der Kirschsud schön in den Boden eingezogen ist (ja, auch in den Küchenboden).

    Wer verbesserte Nährstoffprofile doof findet oder die ganzen fancy Zutaten nicht im Haus hat, kann selbstverständlich normalen Zucker und Vanillinzucker verwenden, eingelegte Schattenmorellen statt TK-Kirschen, Weißmehl statt der Dinkel- und Kichererbsenanteile und/oder den Seidentofu aus der Sahne lassen.

    Stellungskritik
    Ich fand, dass die Torte durch das Kichererbsenmehl einen leicht komischen Nachgeschmack bekommen hat - das werde ich nicht nochmal dafür verwenden. Ich backe ja öfter mit pürierten Kichererbsen aus der Dose, die schmeckt man hinterher zwar auch raus, aber in diesem Fall war das irgendwie so ein ekliger roh-erbsiger Ton - der ist aber zum Glück verschwunden, nachdem die Torte länger durchgezogen war. Außerdem wird einem das Teig-Naschen, das schließelich ein integraler Bestandteil des Backens ist, durch das Kichererbsenmehl unmöglichgemacht (igitt!!). Beim nächsten Mal nehme ich darum Sojamehl.
    Meine Mutter hingegen fand die Torte "Perfeeeeekt!!!".  Weil sie nicht nur großartig schmecke, sondern - anders als normale Sahnetorte - auf angenehme Art satt mache. Das hört man doch gern!

    Schwarzwälder Kirsch mit Stevia

    06.01.2013

    HowTo Run Vegan - Das Ultimative Tutorial

    Vegan in 11 Schritten

    11 Schritte - Vegan-Tutorial
    1. Die Entscheidung treffen
    2. Speiseplancheck
    3. Strategie & Möglichkeiten
    4. Vernetz Dich
    5. Argument- und Motivcheck 
    6. Einkaufen 
    7. Lern kochen 
    8. Konsequenz-Panik - Ruhe bewahren
    9. Volllabern & vollgelabert werden
    10. Gesundheitscheck
    11. Supplemente
       
    1. Die Entscheidung treffen
      Aus eigener Erfahrung und den Berichten anderer VeganerInnen nach gibt es im Wesentlichen drei verschiedene Arten, auf die die Entscheidung fällt:
      • Kopfentscheidung
        Man hat sich darüber informiert, was nötig ist, um Fleisch, Eier und Milchprodukte auf dem Teller zu haben, was den Tieren dafür angetan wird, evtl. was für ökologische (und vielleicht gesundheitliche) Folgen es hat, stellt fest, dass das nicht mit den eigenen ethischen Werten und Grundsätzen zu vereinbaren ist und entscheidet, kein Teil dieser Maschinerie mehr sein zu wollen.
      • Dämmernde Erkenntnis/Gefühlsprozess
        Man setzt sich mit der Thematik auseinander, Zusammenhänge erschließen sich, man hat den Schritt gewagt, kritisch die eigenen Gewohnheiten, Annahmen und Überzeugungen zu reflektieren und nach und nach hat man immer weniger Appetit auf das Frühstücksei oder die einstmals so geliebte Käsekruste auf der Gemüselasagne - nicht nur, weil man weiß, was der Preis dafür ist, sondern weil es sich falsch anfühlt
      • 'Traumatisierendes' Erlebnis
        Man sieht eine Doku über Nutztierhaltung und Schlachtung wie Earthlings oder Meet your Meat oder hat ein konkretes Erlebnis, das auf einmal den Zusammenhang zwischen "Tier" und "Steak auf meinem Teller" herstellt, Grauen, Ekel und Scham brechen über einen herein und man will mit sofortiger Wirkung nicht mehr weiter die Mitschuld daran tragen

    2. Speiseplancheck
      Als ersten Schritt solltest Du Du deine bisherigen Ernährungsgewohnheiten genauer unter die Lupe nehmen und analysieren, was an unveganen Sachen - offensichtliche wie versteckte - sich da findet.
      Es reicht natürlich in aller Regel nicht, einfach alles Tierische wegzulassen und sich fortan von dem, was übrigbleibt zu ernähren.
      Ein wichtiger Punkt ist, sich um alternative Proteinquellen zu kümmern, wenn Fleisch, Eier und Milchprodukte nicht mehr für die Versorgung zuständig sind. Diesen Punkt vernachlässigen viele NeueinsteigerInnen und die Folge davon ist oft das Gefühl, nicht richtig satt zu werden, Heißhunger-Attacken auf nichtveganes Zeug (da der Körper nach Protein verlangt und daran gewöhnt ist, das auf tierischem Wege zu bekommen) und ggf. Muskelabbau. Mangelnde Proteinversorgung ist vermutlich auch einer der Hauptschuldigen, wenn Neu-VeganerInnen nach der Umstellung zunehmen - wenn besagter Dauer-Appetit oder -Hunger nämlich mit einer erhöhten Zufuhr an Kohlenhydraten kompensiert wird. Die machen weniger satt und werden anders verstoffwechselt als Eiweiß.
      Pflanzliche Quellen für Eiweiß sind z.B. Seitan- und Soja-Produkte, Nüsse, Ölsaat, Haferflocken und Hülsenfrüchte. Dabei ist im Blick zu behalten, dass einige dieser Nahrungsmittel insgesamt eine hohe Energiedichte aufweisen (aka KCAL), für wen das ein Problem ist, kann als Ergänzung Proteinshake-Pulver erwägen.
      Darüber hinaus ist ein vielseitiger Speiseplan grundsätzlich von Vorteil, damit möglichst alles an Makronährstoffen (Protein, Kohlenhydrate, Fett) und Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) abgedeckt ist.

    3. Strategie & Möglichkeiten
      Es gibt zwei Herangehensweisen, welche die richtige für Dich ist, ist typbedingt - es gibt in dem Fall kein Richtig oder Falsch, beide haben ihre Vorzüge.
      • Die Schlusspunktmethode
        Hier ist es ja ziemlich klar, wie es läuft - mit sofortiger Wirkung verbannst Du alles unvegane aus Kühlschrank & Co. und das wars.
        Das ist für gewöhnlich der Weg, wenn man bei den unter 1. aufgeführten Gruppen zu der dritten gehört.
        Bei dieser Herangehensweise ist es von besonderer Wichtigkeit, auf eine gute, vielseitige Ernährung zu achten, da dem Organismus keine Zeit gelassen wird, sich umzustellen. Du musst keinen Master in Ernährungswissenschaften machen, aber es ist sinnvoll, einen groben Überblick darüber zu haben, was wo drin ist. Die Googlebildsuche liefert Dir da im Handumdrehen hübschibunte Info-Charts, so z.B. diese hier.
      • Schrittweise Umstellung
        Nimm Deinen in Punkt 2 eruierten Speiseplan, guck, was an unveganen Posten darauf für Dich leicht verzichtbar ist und streich es von der Karte. Dann guckst Du, welche der verbliebenen unveganen Nahrungsmittel Du nach und nach durch vegane Alternativen ersetzen kannst (ich mochte z.B. Sojamilch am Anfang überhaupt nicht und hab zur Gewöhnung erstmal 50:50-Mische mit Kuhmilch gemacht und die dann nach und nach reduziert). Es gibt mittlerweile ja superviele Ersatzprodukte, von veganem Kaviar bis veganem Truthahn - klammer Dich aber nicht zu sehr daran, in vielen Fällen haben diese Produkte mit dem Original wirklich gar nichts zu tun, geschmacklich. Sei statt dessen offen für neue Geschmäcker.
        Bei dem, was am Ende noch an Tierprodukten überbleibt, an dem Du hängst: In vielen Fällen ändern sich Geschmack und Bewusstsein mit der Zeit von selber, so dass das Verlangen danach irgendwann von selber nachlässt (in meiner o.g. Milch-Entwöhnungsphase war ich dann irgendwann ganz auf Sojamilch umgestiegen, als keine im Haus war, ich aber unbedingt Müsli wollte, hab ich ausnahmsweise nochmal Kuhmilch verwendet - und auf einmal schmeckte mir die geradezu eklig süß und fett und dickflüssig. Schon witzig, ich war vorher immer der totale Milch-Fan gewesen). Ansonsten: siehe Punkt 7.

    4. Vernetz Dich
      Wenn Du nicht grade das Glück hast, in einer Großstadt zu wohnen, stehen die Chancen gut, dass Du der einzige Schwule* Veganer im Dorf bist, was auf Dauer schon aufs Gemüt schlagen kann. Aber Internet sei Dank hat man ja jetzt die Möglichkeit, sich zumindest auf virtueller Ebene miteinander auszutauschen, z.B. in unserem kuscheligen Vegan-Forum.de! Gerade als Neuling kann man in solchen Communities die Starthilfe, den Rückhalt und den Überblick bekommen, die man braucht und weniger gottverlassen und unverstanden fühlt man sich dann auch.
      Evtl. findest Du beim Veggie-Buddy-Projekt vom VEBU oder in der Vegan-Buddy-Datenbank des V-Hefts auch jemanden in Deiner Nähe oder gar einen veganen Stammtisch oder eine VEBU-Regionalgruppe.

    5.  Argument- und Motivcheck
      Als VeganerIn findet man sich nicht selten in einer defensiven Position wieder, in der man sich bzgl. seiner Motive, Sinnhaftigkeit und etwaiger gesundheitlicher Konsequenzen rechtfertigen und verteidigen muss. Was ziemlich ätzend ist. Das verleitet aber leider etliche vegane Menschen oder Organisationen dazu, alles was zur Untermauerung des gewählten Lebensstil herhalten könnte, unkritisch ohne zu hinterfragen als Tatsache anzunehmen und zu verbreiten. Das ist eine heikle Angelegenheit, weil vieles davon fragwürdig oder schlicht Humbug ist - und der Veganismus dadurch einen unseriösen Anstrich erhält, zusätzlich steht man noch blöd da, wenn man in einer Diskussion entsprechend sachlich und korrekt demontiert wird.
      Besonders populär sind da die Behauptungen, dass der Mensch von Natur aus reiner Pflanzenfresser sei und Veganismus somit die natürlichste Lebensweise, dass man durch eine vegane Ernährung automatisch abnähme und eine tolle Haut bekäme, sexy, dynamisch und schön würde und dass Veganismus die gesündest mögliche aller Ernährungsformen wäre.
      Dass ich von derlei Aussagen wenig bis gar nichts halte, habe ich vor längerem hier schonmal erläutert.
      Ich handhabe es im Wesentlichen so, dass ich Informationen und Thesen von 'veganen Organen' wie PeTA oder Die Vegane Gesellschaft Deutschland ignoriere, ich weiß ja, dass die eine Agenda haben und deswegen nicht neutral berichten. Genausowenig wie ich mich in Gesundheits- und Ernährungsfragen an die Fleischerinnung wenden würde. Wenn ich hingegen etwas positives Veganbezogenes in einer neutralen oder tendenziell vegan-kritischen Quelle lese (was ja mehr oder weniger auf die Mainstreammedien im Allgemeinen zutrifft), hat das für mich sehr viel mehr Bedeutung.
      Man sollte sich übrigens auch nicht von einer vermeintlich wissenschaftlichen Aufmachung beeindrucken lassen - bei der in Veganerkreisen vielzitierten China Study ist z.B. auch nicht alles Gold was glänzt.
      So oder so gilt (natürlich nicht nur bei veganbezogenen Themen): Quellen checken (Motive? Agendas?), Belege prüfen (sind überhaupt welche vorhanden?), Verstand einschalten (macht es Sinn?), die Gegenseite anhören (natürlich ebenfalls kritisch), recherchieren und sich mit schlauen Leuten darüber austauschen. Auch, bzw. besonders, wenn einem die fragliche These eigentlich gut in den Kram passen würde!
      Warum auf Krampf alle möglichen fadenscheinigen Rechtfertigungen für Veganismus an den Haaren herbeizerren? Relevant ist doch einfach: Man bezieht aktiv Position gegen die Ausbeutung und Ermordung von Tieren, die unleugbar ein nicht in Worte zu fassendes Maß an Tortur, Qual und Leid mit sich zieht. Zugleich ist es (normalerweise) möglich, dies zu tun, ohne selber die eigene Gesundheit zu gefährden, die eigene Leistungsfähigket in Mitleidenschaft zu ziehen oder sich Genuss zu verwehren. Also - warum braucht es da noch mehr Gründe??

    6. Einkaufen
      Du wirst Deine Dir zur Verfügung stehenden Einkaufsstätten ganz neu entdecken müssen und erstmal viiiiel Zeit mit Etiketten-Lesen verbringen.
      Idealerweise hast Du einen Vegan-Buddy, der Dich an die Hand nimmt (siehe Punkt 4), aber auch wenn das nicht der Fall ist, musst Du nicht bei 0 anfangen - das Internet bietet einiges an veganen Einkaufsführern, z.B. von PeTA2.de, der Barcode-Scanner fürs Handy von Rezeptefuchs.de und auch auf diesem meinen Blog werden ein paar Supermärkte und Discounter abgearbeitet (die muss ich bei Gelegenheit nochmal aktualiseren^^).
      Keine Sorge, wenn Du erstmal einen Überblick hast, ist das Einkaufen kein großer Akt mehr. Und umso größer ist die Freude jedesmal, wenn man was neues unerwartet Veganes gefunden hat.  
      Eine weitere Option sind vegane Online-Shops, besonders, wenn man etwas dörflicher wohnt und nur eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten hat. Dort muss man sich auch keine Sorgen machen ob vegan oder nicht, da die meistens aber auf Tierprodukt-Imitate bzw. -alternativen spezialisiert sind (Fake-Käse, -Fisch, -Fleisch usw.), ist das schon eine kostspieligere Angelegenheit und somit nicht unedingt für jedeN was.
      Wer mehr aufs Geld achten muss oder will, sollte sein Hauptaugenmerk auf saisonal-regionales Obst und Gemüse richten.

    7. Lern kochen
      ...falls Du es nicht schon kannst. Viele VeganerInnen berichten, dass sie erst durch ihren Ernährungsumstieg den Weg an die Kochtöpfe gefunden haben und das ist doch gleich doppelt großartig! Kochen zu können ist einfach WIN, man spart Geld, kann sich die leckersten Sachen kreieren, ist selbständig und seinen Wert auf dem Heiratsmarkt erhöht man auch.
      Kochen ist kein Hexenwerk, das kann jedeR, der oder die ein Paar funktionierender Hände hat und in der Lage ist, ein Rezept zu lesen.
      Es gibt Kochbücher, die sich besonders für Küchen-N00bs eigenen (z.B. das Ox-Kochbuch) und ansonsten gibt es wie für alle Lebenslagen Google und Video-Tutorials.
      Wenn Du schon kochen kannst: umso besser, dann musst Du nur noch lernen, wie man die verschiedenen unveganen Komponenten kompensiert oder ersetzt.

    8. Konsequenz-Panik - Ruhe bewahren
      Wenn Du vegan wirst, ist es unausweichlich, dass entweder Nicht-VeganerInnen Dir erklären: "Keine Milchprodukte und Eier?? Dann darfst Du auch keine Pflanzen essen (die spüren auch Schmerz!)/mit dem Auto fahren (Insekten an der Windschutzscheibe!)/Sojajoghurt essen (was ist mit den armen Bakterien??)!" oder dass Vegan-HardlinerInnen Dir vorwerfen: "Du willst VeganerIn sein? Warum trinkst Du dann noch (gelatinegeklärten) Apfelsaft/hat Deine Jeans ein Lederetikett/isst Palmöl-Produkte wofür Orang-Utans sterben/ist das Label auf Deinem Tofu mit Caseinkleber aufgeklebt?!"
      Das können alles Punkte sein, die inhaltlich korrekt sind oder völliger Schwachsinn. Wichtig ist aber: Nicht verunsichern und aus der Bahn werfen lassen!
      Die eine Sache ist: Egal wie vegan Du bist, es wird Dich immer jemand schräg von der Seite anmachen, weil Du zu vegan oder nicht vegan genug bist.
      Die andere Sache ist: Ein 100% veganes, sprich Tierleid vermeidendes Leben ist nicht möglich. Unsere Gesellschaft ist so durchdrungen und aufbauend auf der Benutzung, Objektivierung und Ausbeutung von (nicht nur) Tieren, dass Du auch nach Jahren der intensiven Beschäftigung mit dem Thema immer noch von neuen Artikeln oder Produkten erfahren kannst, die absurderweise irgendwelche tierischen Inhaltsstoffe in sich tragen. Du musst also selber mit Dir ausmachen, wo Du Deine Grenzen ziehst.
      Das ist eine relative und teils auch sehr subjektive Angelegenheit und niemand ist der perfekte Veganer oder die perfekte Veganerin, lass Dich also nicht von selbstgefälligem Vegan-Volk anmachen, die ziehen ebenso ihre beliebigen Grenzen.
      Und natürlich gibt es auch irgendwelche besonders 'lustigen' Antivegan-AmateurkomikerInnen die verkünden, dass sie ebenfalls ihre eigenen Grenzen ziehen und demnach auch VeganerInnen sind und zwar zwischen den Mahlzeiten und wenn sie schlafen. Oder so. Aber man kann sich natürlich nicht um jeden Bollo im Internet scheren. Und es gibt ignorante, bequeme und egoistische Leute, die nicht einfach dazu stehen, dass sie ignorant, bequem und egoistisch sind und stattdessen den Umstand, dass es sowieso nicht 100% geht, als Vorwand nehmen, 0% zu machen.
      Und wenn Du nur 70% schaffst, ist das immernoch 70x besser als 0%. Das heißt, wenn Du das mit dem Veganismus im Großen und Ganzen gut hinkriegst, aber einfach nicht auf Deine Lieblingsschokolade einmal in der Woche verzichten kannst, nimm das nicht als Anlass, alles komplett in die Tonne zu kloppen und allgemein wieder omnivor/vegetarisch zu leben. Iss halt einmal in der Woche Deine Schokolade und vermeide  dafür alles andere tierische. Oder beschränke Deinen Veganismus erstmal nur auf die Ernährung und stell Kosmetik- und Hygieneprodukte vorerst zurück, wenn Dir das alles zu viel auf einmal ist. Mach Dir bewusst: Es ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen, aber es lastet nicht auf Deinen Schultern, im Alleingang die Welt zu retten.
      Ob Du Dir dann das Label "VeganerIn" aufkleben kannst oder nicht, ist streitbar, aber wer sich jetzt mit welchem Titel schmücken darf, sollte ja nicht die Hauptfrage in dieser Sache sein.
      Und das ist btw auch kein veganspezifisches Problem, dass es unklar ist, wo die Grenzen gezogen werden und wo man inkonsequent ist. Die meisten Leute würden sich wohl gegen Ausbeutung und Kindesmisshandlung aussprechen und doch trägt fast jedeR irgendwelche Sachen am Leib oder konsumiert irgendwas, wo Kinderarbeit involviert ist. Oder Lidl wird boykottiert, aber zu Aldi wird weiter gegangen. Oder Armut und Elend in der 3. Welt wird furchtbar gefunden, aber trotzdem verkauft man nicht sein Hab und Gut und kündigt seinen Job um vor Ort so viel Hilfe leisten zu können, wie möglich. (die meisten von uns jedenfalls nicht )
      Also: Nicht aus dem Konzept bringen lassen und in Ruhe für sich selbst überlegen, was man im Moment tun möchte und was nicht.

    9. Volllabern und vollgelabert werden
      • Volllabern
        Wenn man frisch ins Vegan-Lager übergetreten ist, ist es oft so, dass man euphorisch und lichterloh für Die Sache™ brennt. Hör auf meinen Rat und tu Dir selber einen Gefallen: Geh trotzdem nicht missionieren.
        Damit meine ich nicht, dass Du Dein Vegan-Sein verleugnen oder keine Aufklärungsarbeit leisten sollst. Aber guck auf Deine Zielgruppe und das Setting. Wenn Du ständig allen penetrant auf die Nerven gehst, werden sie auf Durchzug schalten und Dich nicht mehr ernst nehmen. Wenn Du zu aggressiv vorgehst, drängst Du Dein Gegenüber in die Defensive und er oder sie schaltet in den Verteidigungsmodus und macht die Schotten dicht - da ist natürlich keine kritische Selbstreflexion oder sonst irgendwas Konstruktives mehr möglich.
        Halt Dich stattdessen zurück, geh als gutes Beispiel voran und liefer Informationen, wenn jemand daran Interesse bekundet. (das ist meine Empfehlung, andere fahren da natürlich einen anderen Kurs)
      • Vollgelabert werden
        Lass Dich auf keinen Fall volllabern! Das wird zwar unweigerlich passieren, sobald irgendwie bekannt ist, dass du VeganerIn bist, aber lass Dich nicht darauf ein.
        Wenn Du mit einem verbal angriffslustigen Gegenüber konfrontiert bist, am besten noch in der Gruppe, der oder die sich durch Deinen Veganismus auf den Schlips getreten fühlt, ist eine sachliche Diskussion von vornherein aussichtslos, weil die Person überhaupt nicht an Argumenten interessiert ist (auch wenn sie so tut als ob). Wenn Du nicht zufällig ein rhetorisches Genie und superinformiert bist, kannst Du da nur verlieren. Das zieht Energie, laugt einen aus und macht hilflos und wütend. Alles keine gute Basis, das kann einen, wenn man noch nicht so gefestigt ist, ganz schön ins Straucheln bringen. Merke: Nur weil Du nicht jedes Argument aus dem Stand widerlegen und nicht jede Frage beantworten kannst, heißt das nicht automatisch, dass Du im Unrecht bist.
        Es ist daher wichtig, Dich in ruhigen Momenten zu erden und Dich auf solche Konfrontations-Situationen mental vorzubereiten. Stell Dir vor, Du trägst ne glänzende, glatte Rüstung an der spurenlos jeder Verbalmüll, der auf Dich zielt abgleitet. Oder welches Bild für Dich funktioniert.
        Du musst immer im Kopf haben: Du tust nichts falsches und Du bist niemandem eine Erklärung oder Rechtfertigung schuldig! Abbügeln ("Tja, das sehe ich eben anders." PUNKT) und das Thema wechseln - das ist Dein gutes Recht.

    10. Gesundheits-Check
      Es ist normalerweise ohne größeren Aufwand möglich, vegan gesund und ohne Mängel zu leben, trotzdem empfehle ich, von Anfang an ca. einmal im Jahr einen Blutcheck machen zu lassen - zu Deiner eigenen Sicherheit, zur Beruhigung etwaiger besorgter Angehöriger und FreundInnen und zum Abbügeln unqualifizierter Vorbehalte.
      Es ist offenbar sehr unterschiedlich, ob man ein Blutbild selber zahlen muss oder nicht. Die Erwähnung der veganen Ernährung plus nötigenfalls etwas Klagen über Schlappheit und sowas sollte helfen. (ich hab noch nie für einen Test bezahlt, bei drei verschiedenen ÄrztInnen)

    11. Supplemente
      Was supplementiert werden sollte ist Vitamin B12, da das in keiner pflanzlichen Nahrung anzufinden ist (und das, was in fermentiertem Zeug oder Algen vorhanden ist, kann, wie es aussieht, nicht vom Körper verarbeitet werden). Aber kein Gund in Panik auszubrechen: Der B12-Speicher in der Leber hält normalerweise um die 3 Jahre vor. B12 gibt es in Tabletten-, Tropfen-, Zahnpasta- und Spritzenform, es ist aber auch vielen Lebensmittelns zugesetzt (z.B. 'Frühstückscerealien', Kabapulver, Sojamilch etc.). Ich würde damit auch nicht spaßen, denn ein Mangel kann zu irreparablen Nervenschäden führen und das will wohl niemand.
      Sonstige veganspezifische Supplementierung ist nicht nötig, eisenmangelgefährdete Veganerinnen sind offenbar eine Urban Myth, eine interessante Sache könnte noch Vitamin D sein, allerdings gilt das nicht nur für Veg*s.
    Also - auf los geht's los?

    01.01.2013

    Rezept: Heidelbeer-Rotweinmousse

    Neujahrs-Rezept!
    Ok, eigentlich gabs das schon gestern, als Dessert zum silvestrigen vegan-vegetarischen Raclette.

    Ich hab vorher noch nie Weincreme gegessen, weder vegane noch konventionelle und war ja auch lange lange Zeit kategorisch anti, was Alkohol, ob verkocht oder nicht, im Essen anbelangt, gerade Wein ist normalerweise gar nicht meins. Aber diese Creme ist echt ein edles Teil! Und obendrein noch supereasy und angeblich soll Rotwein ja auch alle möglichen gesundheitsfördernden Eigenschaften haben, aber wer weiß.

    Danke an die Userin whatsername für die Veganisierung des kochbar-Rezepts, ihre Adaption ist die Grundlage für meine Variante.
    • 8EL (leicht gehäuft) Speisstärke klumpenfrei in
    • 0.75l Rotwein einrühren - entweder separat in einer Tasse mit einem kleinen Teil des Weins glattrühren oder ein Sieb in Kombination mit einem Rührbesen verwenden
    • den Wein jetzt zusammen mit einem Süßungsmittel der Wahl, in meinem Fall 1EL Agavensirup, 3EL Erythrit und ein paar Dosierlöffelchen Stevia, aufkochen und 5-10min einkochen, dabei immer wieder mit dem Rührbesen sicherstellen, dass nichts am Boden anbrennt
    • den Rotwein-'Pudding' abkühlen lassen (aber möglichst nicht im Kühlschrank, das zieht nämlich extrem Energie), auch hier wieder öfter umrühren, damit keine Haut entsteht
    • parallel 2 Pck. Soyatoo Schlagcreme (600g) mit dem Handrührgerät aufschlagen (Hulala geht sicher auch). Ich hab vorsichtshalber ein Paket Sahnesteif hinzugezogen, da meine Soyatoo aber schon seit hundert Jahren im Kühlschrank stand, war die eh schnittfest^^°
    • mit dem Pürierstab oder ebenfalls Handrührgerät einen Block (400g) Seidentofu mit einarbeiten - das ist aber optional und dient nur der Erhöhung des Proteinpegels
    • wieder mit Stevia nachsüßen oder was einem sonst beliebt
    • dann mit einem großen Löffel und viel Gefühl die abgekühlte und verfestigte Weinmasse mit der Schlagcreme vermischen
    • TK-Heidelbeeren nach Geschmack entweder direkt mit einrühren oder beim Anrichten dazugeben
    Die Kokos- und Reisvariante der Soyatoo-Schlagcreme ist ebenso wie die Hulala ohne Soja - manch eineR verträgt das ja nicht.
    Wenn man keinen Alkohol darf oder will, klappt das ganze evtl. auch mit Traubensaft? Mir scheint nämlich, als wenn nach dem Kochen auch noch einige Promille im Wein zu finden sind. Habe es in der Saft-Version aber noch nicht probiert.
    Rotweinmousse
    Ebensowenig wie die Weißwein-Variante, die beim Originalrezept empfohlen wird.
    Das auf dem Foto ist übrigens ein Schlagfix-Sprühsahnesäubchen, wenn man es ganz sahnig braucht.

    Vorsicht ist geboten, wenn man Produkt-Herstellungsprozesse in sein Vegan-Sein miteinbezieht: Wein wird, ebenso wie klare Säfte, Sekt und Essig, teils mit tierischen Produkten geklärt, z.B. Gelatine, Eiklar oder Fischblase (siehe Wikipedia).
    Es gibt aber sowohl im Bioladen als auch in den regulären Supermärkten Sorten, die koscher sind. In dem Fall also Google befragen oder direkt eine Produktanfrage machen.