10.09.2012

Soja?!

Soja hat schon immer einen beachtlichen Teil meines veganen Speiseplans ausgemacht - Tofu, Sojamilch, Sojakakao, Sojavürstchen, Sojajoghurt, Sojapudding, Sojavleisch, Sojaaufschnitt, Sojasahne, Sojaeis... Es ist eine so vielseitig einsetzbare Bohne und der Eiweißgehalt ist für VeganerInnen, gerade auch wenn man Sport treibt, ein top Sache. Mittlerweile regen sich aber auch ein paar Vorbehalte bei mir.

Mein Hauptpunkt ist, dass mir Sojaprodukte vom wortwörtlichen Bauchgefühl her nicht so optimal zu sein scheinen.
Wenn ich z.B. meinen heißgeliebten Alpro Kakao auf nicht-nüchternen Magen trinke, hab ich das Gefühl, dass der meine gesamte Verdauung lahmlegt und auch Tofu und Sojajoghurt liegen mir teils sehr schwer und lang im Magen.
Wikipedia bestätigt, dass Sojabohnen einen hohen Anteil an den nicht verdaubaren Kohlenhydraten Raffinose und Stachyose enthält, die unverdaut in den Dickdarm gelangen und dort von Bakterien abgebaut werden müssen.

Dann gibt es noch diverse andere Hinweise auf gesundheitliche Vor- und Nachteile, die aber offenbar alle nicht so richtig eindeutig sind - Schutz vor oder Begünstigung von verschiedenen Krebsarten, Linderung von Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden bei Frauen, Senkung von Testosteron- und Spermienproduktion bei Männern etc. pp. Manche sind auch schlicht allergisch auf Soja, weswegen es als Allergen deklariert werden muss ("Kann Spuren von ... enthalten").

Andere Ernährungs-'Glaubensrichtungen' sehen es ebenfalls kritisch, die Rohkost-FruganerInnen bemängeln die schwierige Aufschließbarkeit der Bohne, die somit nicht geeignet für den menschlichen Organismus sei und in der TCM (Tradionellen Chinesischen Medizin) gilt Tofu & Co offenbar als stark kühlend (auch erhitzt oder gebraten), was für Veg*s nicht gut sein soll, weil die demnach sowieso zu chronischer Unterkühlung leiden.
Die Genmanipulationsdebatte kommt zusätzlich noch dazu, wobei man da zumindest im Bio-Segment noch halbwegs auf der sicheren Seite steht.

Alternativen

Ich schaue daher mittlerweile - aber ganz undogmatisch und ohne Stress - nach Ersatzprodukten für meine Ersatzprodukte^^
Da wären z.B.:
Sojamilch → Mandel- und Hafermilch
Sojasahne → Hafersahne
Sojavleisch/-aufschnitt/-vürstchen → Seitan- oder Lupinenprodukte
Sojaeis → Lupinen- oder Reismilcheis

Aber wie so oft im Bereich Gesundheit und Ernährung empfehle ich, auf den eigenen Körper zu achten - wenn es sich gut anfühlt, stehen die Chance gut, dass es das auch ist.

Rezept: Grüner Nudelauflauf

ergibt eine riesen Auflaufform voll



Heute stand bei mal wieder regional-saisonal auf den Zettel, inspirieren lassen hab ich mich dabei von Marys Grünem Auflauf auf Go vegan, be happy (edit: den Blog gibts nicht mehr).

Ich empfehle, für dieses Gericht einen Handlanger oder eine Handlangerin zu rekrutieren, sonst dauert es ziemlich lang und ist stressig. Andererseits bin schon beim Kochen von Spaghetti mit Fertigsauce gestresst, von demher bin ich da vermutlich kein Maßstab.

Also, keine Zeit zu verlieren:
  • von 2 gewaschenen Köpfen Brokkoli (2 x 500g) den holzigen unteren Teil vom Strunk entfernen, dann den restlichen Strunk vom ...oberen Teil trennen und in dünne Scheiben schneiden, außerdem die Röschen voneinander trennen
  • alles mit 3EL Salz in einen großen Topf schmeißen, knapp mit Wasser bedecken, zum kochen bringen und bissfest garen (20-30min ca.?)
  • 500g Grüne Bohnen (Prinzessbohnen) waschen und etwaige vorhandene Stielenden abschneiden
  • 3 große Zwiebeln in halbierte Ringe schneiden und in 2EL Öl glasig dünsten
  • 2 mittelgroße Zucchinis (~650g) ebenfalls in halbe Scheiben schneiden und zusammen mit den Bohnen unter die Zwiebeln mischen, Deckel drauf und bei ordentlich Hitze weiterbraten, zwischendurch immer mal umschichtend durchrühren
  • 500g Nudeln der Wahl in Salzwasser al dente kochen (Salz erst später dazugeben, sonst dauert es länger, bis das Wasser kocht - manchmal lernt man in der Schule halt doch auch was nützliches, wenn man nicht aufpasst)
Hefeschmelz!
  • 6EL Margarine in einem Topf schmelzen
  • 8EL Mehl mit dem Schneebesen einrühren
  • ebenso 2EL Senf
  • und 8EL Hefeflocken
  • kurz danach 700ml Hafermilch (oder sonstige) dazugießen
  • unerschrocken würzen mit Salz, Paprika, Muskat, Curry oder Kurkuma für die Farbe und Knoblauchpulver
  • langsam ans Vorheizen des Ofens denken, falls man nicht Gas hat
Sauce
  • die Hälfte vom abgegossenen Brokkoli-Wasser (ca. 1l) mit 3EL Stärke - mit dem Schneebesen eingerührt - aufkochen bis sie abbindet
  • 1Pck. Hafersahne (250ml), Soja- geht natürlich auch, mit dazu, 2 Brühwürfel hineinbröseln und während es weiter vor sich hinköchelt und eindickt ggf. noch mit Pfeffer und was sonst noch so rumliegt nachwürzen
  • das Gemüse dann in die sehr große Auflaufform kippen, bei Bedarf nochmal drübersalzen
  • eine gute halbe Dose Cashews (90g) darüberverteilen, alternativ gehen natürlich auch geröstete Sonnenblumenkerne o.ä.
  • dann die Nudeln; man kann aber auch alles miteinander vermischen, wie mans halt mag^^
  • mit Soße begießen und Hefeschmelz flächig darüberverteilen - darauf achten, dass alle Nudeln gut bedeckt sind, sonst trocknen die beim Backen aus! *crunch*
  • bei 180°C für 25min im vorgeheizten Ofen überbacken - fertich is die Laube!

Gib mir Tiernamen! - Fleischimitate & Co.

Dieses Thema begegnet mir so oft, dass ich jetzt mal meine zusammengefasste Meinung dazu kundtun möchte: Vegane Imitate von Tierprodukten.

Sehr häufig schlägt mir Verständnislosigkeit von Omnivoren entgegen, wo denn darin der Sinn läge, VeganerIn sein zu wollen und dann Sachen zu essen, die wie Tier heißen oder (so ungefähr) schmecken und ob das nicht inkonsequent wäre. Vereinzelt gibt es auch Veg*s, die das genau so sehen.

Aber diese Argumentation ist mir erstmal ganz unverständlich - die baut ja irgendwie auf der Prämisse auf, dass VeganerInnen deswegen vegan seien, weil ihnen der Geschmack von (allen!) Tierprodukten nicht gefällt. Im Gegensatz zum vegetarischen Lager ist mir aber nicht ein einziger vegan lebender Mensch bekannt, der dies aufgrund der Geschmacksfrage ist.

Weiter macht es überhaupt keinen Sinn, dass man nur weil man die zwangsläufigen Umstände, unter denen Tierprodukte hergestellt werden, unter keinen Umständen gutheißen kann, aus irgendwelchen ethisch-moralischen Motiven auch den Geschmack ablehnen soll (außer man strickt sich irgendeine Verzichts- und Selbstkasteiungsideologie daraus, aber das ist mir persönlich zu lustfeindlich.^^)
Sind diese Leute der Meinung, dass man als VeganerIn nicht nur auf Produkte tierischen Ursprungs verzichten sollte, sondern auch auf alles, was entfernt wie ein Tierprodukt aussieht, heißt, schmeckt oder riecht??
Wenn man ein System mit grauenvollen Machenschaften nicht weiter unterstützt und sich trotzdem das Geschmackserlebnis nicht verwehren muss - ist doch top!?

Es hat auch eine praktikable Komponente: Natürlich könnte man jetzt auf die Packung schreiben "zylindrisches, proteinhaltiges Tofuprodukt, man kann es braten oder kochen und mit Ketchup und Senf essen oder es wahlweise auch in ein Brötchen stecken". Aber sehr viel weniger umständlich wäre einfach "Tofuwürstchen" und jedeR weiß, was gemeint ist.
Auch Neulinge auf dem vegan/vegetarischen Parkett haben es leichter, sich zurecht zu finden und können sich anhand ihrer bisherigen Ernährungsgewohnheiten orientieren.

Bisweilen treibt dieses Imitations-Ansinnen allerdings etwas seltsame Früchte, wenn z.B. konkret entsprechende geschlachtete Tiere nachgebildet werden, wie z.B. im Fall des Veggie Brathähnchens (s.o.). Das hat zwar einen gewissen Gag-Charakter und man kann FleischesserInnen damit trollen ("Schatz, ich hab Lachsfilet, möchtest du? " "DAS IIIIIIST KEIN LACHS!!!1elf ", aber muss m.M. jetzt nicht unbedingt sein.

Den größten Nachteil sehe ich darin, dass teils einfach falsche Erwartungen geweckt werden. Wenn irgendwas als veganes "Putenschnitzel" verkauft wird, dann erwartet man, dass es auch wie Schnitzel aus echter Pute schmeckt und wenn das Produkt dem nicht gerecht wird (es ist ja nunmal keine Pute, sondern gepresstes, gewürztes Sojaeiweiß), dann ist man erstmal enttäuscht, auch wenn es vielleicht eigentlich gar nicht schlecht geschmeckt hat. (In meinem Fall ist das aber eh egal, da ich mich gar nicht mehr richtig erinner, wie das alles genau geschmeckt hat^^)

Ich für meinen Teil lege auch nicht unbedingt Wert darauf, an einen gemarterten toten Vogel zu denken, wenn ich z.B. diese echt leckeren süß-sauren Sojabratteile esse, aber nunja.

Interessanterweise ist diese Tierzeug-Imitatkiste aber gar kein neumodischer Marketingspleen, sondern hat lange Tradition.
Wie sich z.B. bei der (ganz großartigen) VegeFARM nachlesen lässt:
Die Namensgebung hat ihren Ursprung in der buddhistischen vegetarischen / veganen Esskultur, deren Entwicklung sich über viele Jahrhunderte zurückverfolgen lässt. Im Laufe der Zeit wurde das Verfahren und die Rezepturen zur Herstellung von vegetarischen / veganen Produkten (Fleischimitaten) immer weiter verfeinert. Bis in die heutige Zeit wurden die in der asiatischen Küche eingeführten Bezeichnungen aus der Tierwelt beibehalten und fanden so Eingang in die asiatische Esskultur.
Aha!

Fazit

Mit persönlich ist es relativ Lachs, ob mein Seitangebilde nun (Veggie)Putenbrust oder Heinz-Dieter heißt, ob es schmeckt ist relevant.
Gedanken machen würde ich mir, wenn ich im Supermarkt Schweineschnitzel mit deklariertem Tofugeschmack finden würde.

Vegan-Basics: Milch

Haferlmilch

Während es in meiner Anfangszeit (Mitte 90er) nur eine wenig toll schmeckende, dafür teure Sojamilch im Reformhaus gab, hat man heutzutage eine ganz andere Auswahl, wenn es darum geht, den Kuhbusensaft zu ersetzen.
Man kann anscheinend aus allen möglichen Hülsenfrüchten, Ölsaaten, Getreiden und Nüssen Milch herstellen, aber einige haben sich besonders durchgesetzt.
 

Die Relevantesten:

  • Sojamilch
    Am verbreitetsten ist hier wohl Alpro und die gibts mittlerweile in jedem Supermarkt (Edeka, Famila usw.) und teils auch Discountern (Penny). Die Sojamilch gibt es in allen möglichen Ausführungen: Natur, light, +Calcium, Kakao, Vanille, Waldfrucht... (der Alpro-Kakao ist wirklich der allerbeste, sooo schokoladig und dickflüssig!)
    Ohne extra Zuckerzusatz schmeckt Sojamilch deutlich weniger süß als Kuhmilch. Der Proteingehalt ist von den Pflanzenmilchen bei der Soja-Variante am höchsten (2.5% - 4%), der Literpreis liegt je nach Marke zwischen 1€ und 2€.
  • Soja-Reismilch
    Soja-Reismilch wird zunehmend populärer, mittlerweile hat fast jeder Discounter und Supermarkt eine Eigenmarke, die unter 1€ kostet - Rossmann, Aldi, Netto, Penny, Edeka...
    Der größte Vorteil von ihr ist neben dem günstigen Preis der Umstand, dass sie ohne Zuckerzusatz wie Milch einen schön süßen Eigengeschmack hat. Das passiert durch die Fermentation.
    Ich finde tendenziell die von Edeka am besten und die von Penny am plörrigsten.
  • Hafermilch
    Mein neuer Favorit. Ich liebe Hafer sowieso, aber die Hafermilch von Kölln, "Smelk" - auch erhältlich in Schoko oder Vanille - ist mir für den Dauergebrauch mit 1.90€ etwas zu teuer. Glücklicherweise gibt es mittlerweile abersowohl bei Rossmann als auch bei Aldi Hafermilch für 1.20€. Nachtrag März 2013: Aldi hat die Hafermilch leider wieder aus dem Sortiment genommen. Und mein neuer neuer Favorit ist auch wieder Sojamilch, aktuell^^
    Sie ist wie Soja-Reismilch ohne Zuckerzusatz süßlich, hat allerdings aber nichtmal ein halbes Prozent Protein und kräftiges Schütteln vor Gebrauch ist hier besonders wichtig, sonst setzt sich einiges unten ab.
  • Nussmilch
    Mandel- und Haselnussmilch gibt es vor allem im Bioladen, allerdings scheint sie via Alpro jetzt gerade auch in die Supermärkte vorzustoßen.
    Da der Litepreis von 2.60€ - 4(!)€ für mich aber inakzeptabel ist, kann ich zu der gekauften Variante nicht viel sagen. Selbstgemacht (s.u.) ist Mandelmilch aber neben Hafermilch in meiner Küche der Pflanzendrink erster Wahl.
 
Die Bezeichnung "Milch" ist übrigens geschützt und darf für entsprechende Pflanzenerzeugnisse nicht im Verkauf verwendet werden, daher wird sich mit der Betitelung "Drink" beholfen.

Allen gemeinsam ist, dass sie i.d.R. bio sind, ganz normal zum Kochen und Backen geeignet und im Vergleich weniger fett, wässriger und kalorienärmer als Vollmilch sind. Was für mich z.B. am Anfang ein ziemlicher Abtörn war, weswegen ich in der Übergangszeit Kuhmilch und (ungesüßte) Sojamilch gemischt und den Kuhmilchanteil dann immer weiter reduziert habe.
Aber witzig, wie der eigene Geschmack sich ändert: Nach meiner Umstellung war irgendwann mal keine Sojamilch im Haus und ich wollte aber unbedingt mein Müsli essen, so dass ich ausnahmsweise zur Kuhmilch griff. Ich konnte das Müsli kaum aufessen, weil mir die Milch total übertrieben fett, dickflüssig und süß (und gelb) vorkam. Jaja, so kanns gehen. /Anekdote

Über Sojamilch im Kaffee kann ich aus erster Hand nichts sagen, weil ich keinen trink, aber da scheint es Ausflockungsprobleme zu geben, abhängig von Marke und Kaffee. Es haben sich verschiedene Tipps & Tricks etabliert, wie dem entgegen zu wirken ist, im Forum gibt es dazu einen längeren Thread.
 

D.I.Y.


Mandelmilch selbermachenIch habe mir vor einiger Zeit eine Soyabella zugelegt, die macht mir aus so ziemlich allem, was ich dort hinein fülle (Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Cashews, Mandeln, Sojabohnen, Erdnüsse, Sesam...)  innert 15min Milch, ohne dass ich viel dazutun muss, nur das Reinigen hinterher ist etwas nervig. Üblicherweise nehme ich Mandeln.
Es geht aber auch mit weniger teurer Gerätschaft:
Einfach 50 - 100g Mandeln oder was ihr verarbeiten wollt für einige Stunden oder über Nacht in Wasser einweichen, abspülen und mit
1 - 1½l Wasser, optional einer Prise Salz und Stevia im Mixer durchpürieren. Wahlweise einmal aufkochen (dann verbinden sich die Inhaltsstoffe besser und die Milch ist länger haltbar) und/oder durch ein feines Sieb oder fusselfreies Tuch gießen - im Fall von Sojamilch beides Pflicht.

24.08.2012

Rezept: Weiße-Schokolade-Eis mit Macadamia-Krokant

Von Häagen Dasz und Ben & Jerry's gibt es ja diese ganzen perversgeilen Eissorten, die zwar für unsereins passé sind, aber von denen man sich doch ein bisschen inspirieren lassen kann.

Für das Eis hab ich mich an das Rezept von Heiner (ders so cool^^) vom Koch's Vegan Blog gehalten, aber statt dunkler Schokolade hab ich eine weiße Variante gewählt:
  • 1 Pck. Cuisine
  • 2EL Süßlupinenmehl (Bioladen)
  • 6EL Mandelmilch
  • 100 Weiße Schokolade (Sweet William ist m.M. die beste)
  • ein bisschen Stevia
Heiner zeigt wies geht:



Und dann das (optional zuckerfreie!) Macadaaamia-Karameeellll. *geifer*
Das lässt sich natürlich auch großartig im Rahmen anderer Desserts verwenden oder in Joghurt oder Müsli:
  • 120g Erythrit (ca. 6 sehr gehäufte EL) bei mittelhoher Hitze unter Rühren in
  • 3EL Cuisine auflösen und unter strenger Observation leicht vor sich hin köcheln lassen
  • wenn das Karamell in spe sich anschickt, gülden zu werden 2½EL Margarine einrühren und ggf. noch kurz weiter erhitzen, bis der gewünschte Farbton getroffen ist (Vorsicht, das nix verbrennt), dann vom Herd nehmen
  • 80g Macadamias - das Salz leicht abgeschüttel - grob hacken, unter das Karamell ziehen und alles auf einen flachen Teller schütten
  • wenn es abgekühlt ist nochmal grob hacken bzw. zerstoßen und in das Eis rühren
Natürlich kann man das Erythrit auch durch Xylit oder Zucker ersetzen. Wenn man es ein bisschen mehr crunchy und weniger soft mag, einfach Margarine- und Cuisine-Menge ein bisschen reduzieren.

Wie auf den Fotos zu sehen ist, hab ich dem ganzen noch ein wortwörtliches Sahnehäubchen aufgesetzt. Vegane Sprühsahne, Soyatoo und Schlagfix, gibt es mittlerweile für 2€ in vielen Supermärkten.

Rezept: No-Sheeple's Pie

ergibt eine größere Auflaufform voll


 Ich geb mir ja immer extra Mühe, mir gelegentlich auch mal ein Nicht-Dessert-Rezept auszudenken.^^

Wirsing hat grade Saison, ist regional, billig und lecker und nach ein bisschen Überlegung und Recherche gibt es darum jetzt eine Shepherd's Pie Adaption.
Das Ganze besteht aus drei Komponenten: Tofuhack, Wirsing und Kartoffelpüree.
Für dieses Rezept empfehle ich, in einen Kartoffelstampfer zu investieren (oder ihn der Mutter zu mopsen, so wie ich ), geht aber auch ohne.

Kartoffelpü

  • 10 größere Kartoffeln (ca. 1.4kg) in einem Topf mit Wasser bedecken, Schwung Salz ran und zum Kochen bringen, wenn sie gar sind (Gabelpieks in die dickste verrät es) - kann so 30-50min dauern - abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und den Freund oder sonstwen Verfügbares zum Pellen verdonnern
  • dann die möglichst noch warmen Kartoffeln zusammen mit 350ml kalter Sojamilch, 1TL Muskat, 2TL Salz und 3EL Margarine mithilfe des Kartoffelstampfers (alternativ Pürierstab) zu Matschepampe verarbeiten

Tofuhack

  • 400-500g Tofu abtropfen und würfeln, anschließend mit dem Kartoffelstampfer oder weniger komfortabel mit der Gabel bröselig manschen und dabei ca. 6EL Sojasauce und großzügig Paprika Rosenscharf einarbeiten
  • 3EL Öl erhitzen und das Hack scharf (also sehr heiß) anbraten, bis es anfängt, noch brauner und ein bisschen knusprig zu werden

Wirsing

  • von einem großen Wirsing die äußeren Blätter entfernen und den Strunk abschneiden; den Kohl halbieren, den inneren Strunk keilförmig raus- und in dünne Scheiben schneiden; den restlichen Wirsing in mundgerechte Stücke schneiden (Kopf vierteln oder achtelnund dann quer in Streifen schneiden)
  • 3 große Zwiebeln schälen, würfeln und in 1EL Öl glasig dünsten
  • den zerhackstückten Wirsing dazu und kurz mitbraten
  • mit 750ml Wasser nebst 2 Brühwürfeln (ich bevorzuge sie ohne Mononatriumglutamat) ablöschen und erstmal mit Deckel drauf zusammenfallen lassen
  • den Wirsing bissfest garen (ich vergess immer auf die Uhr zu gucken^^° ca. 30min so), nach der Hälfte der Zeit ohne Deckel und mit 1-2EL Zucker (oder in meinem Fall Erythrit), Sojasauce, Salz und falls vorhanden veganer Worcestersauce abschmecken
  • parallel 100g Sonnenblumenkerne trocken und unter gelegentlichem Rühren in der Pfanne anrösten, bis sie braun werden (Obacht, die verbrennen schnell)

Fusion

  • eine große Auflaufform dünn mit Öl ausstreichen und dann befüllen:
    1. Hack
    2. Wirsing
    3. Sonnenblumenkerne
    4. Kartoffelbrei
  • Ofen auf 200°C anschmeißen und den das gute Stück 30min überbacken lassen

Vegan-Basics: Butter

Vegane Margarine

Butter lässt sich recht problemlos durch Margarine oder Öl ersetzen. Der Eigengeschmack ist natürlich etwas anders und Braune Butter lässt sich mit mit Margarine mangels Milcheiweiß leider auch nicht herstellen, aber ansonsten gehört das Ersetzen von Butter zu einer der leichteren Veganübungen.

Aber Obacht:
Nicht jede Margarine ist vegan!
Zum einen gibt es etliche Marken, in denen Molkeprodukte, Joghurt und dergleichen in der Zutatenliste zu finden sind.
Und je nachdem wie streng vegan du bist, ist auch bei sauberer Zutatenliste nicht unbedingt Entwarnung: Vitamin D, das fast jeder Margarine zugesetzt ist, wird häufig auf Wollfett von Schafen gezüchtet.

Komplett vegane Margarinen sind z.B. Deli (Voll- und Halbfett), Sojola und Alsan (gibts in bio und konventionell). Letztere ist die butterigste von allen, ich könnte sie nicht unterscheiden.^^ Außerdem schneidet sie auch in Punkto Verpackungsmüll am besten ab (denk ich mal), da sie als einzige in Alupapier und nicht im Plastikpott kommt. Palmfett ist leider - auch in der Bio-Variante - trotzdem drin.

Weitere Kandidaten

Es gibt mittlerweile auch verschiedene vegane Schmalzsorten (Edeka, Bioladen...), mein Ding ist es aber nicht so.

Soyatoo TofubutterEine andere neue Sache, die ich erstmal verächtlich belächelt habe, ist von Soyatoo. Sie enthält Tofu, Wasser und Sonnenblumenöl - mit 'Butter' hat das also nicht allzu viel zu tun. Mittlerweile weiß ich sie aber doch zu schätzen - sie ist von den Macros her passender für mich und schmeckt frisch und leicht.
Tofubutter

D.I.Y.: Tofubutter
Ich hab Tofubutter auch schon ein paar mal selber gemacht, dann ist sie deutlich günstiger und man kann die Nährwert-Regler auch nochmal selber verschieben. Allerdings komm ich mit meinem Pürierstab nicht an die Konsistenz der gekauften ran.
  • 400g Tofu
  • 130ml Wasser
  • 55ml Sonnenblumenöl
  • optional Spritzer Zitronensaft & ne Prise Salz
Einfach alles ausgiebig durchmixen bzw. -pürieren und kaltstellen. Man kann natürlich auch noch Kräuter reinmischen. Oder Agavensirup - ich hab früher immer total gern Brot mit Philadelphia und Honig gegessen, das kommt für mich absolut da ran (Disclaimer: es ist natürlich ewig her bei mir). Dann hat es allerdings mit Butter nun wirklich nichts mehr zu tun aber hauptsache es schmeckt, ne?

Vegan-Basics: Käse

Bei Käse- alternativen scheiden sich die veganen Geister.

Ich hab die ersten 11 Jahre meines Vegan-Daseins ohne solche Luxus verleben müssen (wir hatten ja nix!), was schon ein Verlust war, weil ich vorher eine große Käsefreundin gewesen bin.

Erst als ich angefangen hab, bei vegan-wonderland.de zu bestellen, bin ich in den Genuss der Fake-Käses gekommen, mittlerweile gibt es in Bioläden und Reformhäusern auch zunehmend ein paar Marken. Und fast alle, die ich bisher probiert hab, waren in Ordnung bis großartig. Allerdings hab ich auch schon von sehr vielen Leute gehört, die diese Meinung überhaupt nicht teilen können und sie eklig und unessbar fanden. Ebenfalls etwas abschreckend ist in den meisten Fällen der Preis, schade ist auch, dass die Alternativen (meistens basierend auf Fett und Kartoffelstärke) im Gegensatz zum Original leider kein Protein enthalten.
Entscheidet also selbst! (klar, wer auch sonst^^)

Hier mal meine Review der mir bekannten Marken:

Favourite:
  • MozzaRisella
    Die Basis ist gekeimter Vollkornreis, die Konsistenz und die Optik wie hartgekochtes Eiweiß. Geschmack sehr mild.
    Ich liebe ihn mit etwas Kala Namak (Schwarzsalz) und Margarine auf Brötchen. Mit Mozzarella, wie der Name impliziert, ist da allerdings nichts los.
  • Creamy Smooth (Tofutti)
    Am liebsten Geschmacksrichtung "Mozzarella", auch wenn ich wieder keinen Schimmer hab, was der mit Mozzarella zu tun haben soll (da ist ein roher Block Tofu ja näher dran ), aber der ist etwas heller und gefühl milder als der "Cheddar-Style".
    Im Block ist er etwas günstiger, als Scheibletten dafür aber praktischer. Bei denen ernte ich stets große Augen von Omnis, die nicht glauben können, dass das vegan ist^^
    Der Käse hat eine leicht säuerliche Note, die anscheinend nicht jedermanns Sache ist.
    Ich mag ihn am liebsten mit ordentlich Margarine und ein bisschen Paprika auf Toast.
  • Vegourmet
    Besonders den Santeciano, die anderen Geschmacksrichtungen sind aber auch gut.
    Kommt primär im Sandwichmaker bei mir zum Einsatz oder auch bei Raclettes und Aufläufen, aber ich könnte den auch roh und pur so wegspachteln (und tat es auch schon^^).
Gut bis Geht so:
  • Cheezly (Pural)
    Auch wieder am liebsten der angebliche Mozzarellageschmack, der ist am weichsten oder den mit "Schinken"stückchen.
    Die Marke ist echt lecker, kriegt nur Abzüge in der B-Note, weil ich weder in Konsistenz noch Geschmack was größer Käsiges entdecken kann; höchstens vielleicht geschmolzen im Sandwichmaker.
  • ...wie Frischkäse (Heirler)
    Voll original! Nehm den auch gern für Cremedessert.
  • Creamy Sheese (Bute Island)
    Cheddar Style und Schnittlauch probiert, beide gut! Ersterer schmeckt wie Schmelzkäse, letzterer wie Kräuterfrischkäse, passt auch sehr schön zu Ofenkartoffeln.
  • Veggie Belle
    Wird damit beworben, dass er mit Hilfe echter (veganer) Käsekulturen hergestellt wird, aber die einhellige Meinung, von allen, die ihn bisher in meinem Umfeld probiert haben, ist: schmeckt wie weicher Tofu (mit ein bisschen Zitronensäure).^^
    Für den Preis nicht gerechtfertigt.
  • Florentino Parmazano (Morehands)
    Parmesanverschnitt, kann man essen, schmeckt man aber kaum, ich finde Edelhefeflocken auf meinen Spaghetti überzeugender.
  • Velcano (Soyatoo)
    Hat es grade noch in die mittlere Wertung geschafft, weil ich die bei einem V-Buddy geschmolzen auf Minipizza gegessen hab und da war der ganz gut. Roh aber unlecker.
IGITT:
  • Teese (Chicago Soy Dairy)
    Der ist mehr oder weniger der einzige vegane Käse bisher, den ich richtig eklig fand, ich konnte den nicht aufessen und das kommt bei mir eher selten vor. Der Geschmack ist chemisch, die Konsistenz mehlig (und das bestätigen auch viele der Rezensionen im Wonderland).
    Hab ihn nur roh probiert, geschmolzen soll die Konsistenz gut sein, der Geschmak aber weiterhin nicht.
Allgemein sehr Gutes habe ich vom No Muh Chäs gehört, der war mir bisher aber doch zu teuer. Der getrocknete Käsesnack ist aber lecker.
Die neue Wilmersburger Scheibletten (Foto oben) sehen auch äußerst verheißungsvoll aus und sind vor allem auch vergleichsweise günstiger, die werden nächstmöglich getestet.

Analogkäse, der eine Zeit lang groß durch die Medien ging, ist übrigens nicht vegan, Auch wenn der mit Käse nicht mehr viel zu tun hat.

Allgemeines Schmelzverhalten

Die meisten der genannten Käsealternativen schmelzen mehr oder weniger oder werden zumindest weich. Allerdings nur, wenn sie mit ein bisschen Sojasahne o.ä. benetzt werden, liegen sie einfach nur oben auf, ist das Ergebnis eher etwas plastikartig^^
Aber wenn man das beachtet, kann man damit Pizza, Sandwichmaker-Sandwiches, Lasagnen und Raclettes machen.

SideNote: Ich hab früher jede Pizza und jeden Auflauf am liebsten unter überbackene Käse begraben. Dann gabs halt jahrelang keinen mehr für mich und jetzt, wo ich immer leckeren veganen Käseersatz im Kühlschrank hab, kommt es mir immer ganz abstrusvor, das gute Gemüse mit sowas zu verschandeln und ich lass es meistens unüberbacken (und ess den 'Käse' auf Toast). Schon interessant, wie Geschmack sich so ändern kann...

D.I.Y.

Gerade für Lasagnen, Gratins und Aufläufe gibt es aber noch eine günstige, schnell zu machende Alternative: Hefeschmelz!
Im Netz kursieren dutzende von Varianten, meistens werden aber einfach Hefeflocken (erhältlich in Bioladen und Reformhaus) oder Frischhefe mit Margarine, Wasser, Mehl, Senf und Gewürzen zusammen aufgekocht, wie z.B. hier.
Wie gesagt streu ich mir auch gern einfach großzügig Hefeflocken selber als Parmesan über Nudeln und Tomatensauce.
Weitere "Käse"-Rezepte finden sich ebenfalls im Internet, beispielsweise hat PeTA einige davon zusammengestellt, das Buch Käse Veganese (Heike Kügler-Anger) will ich bei Gelegenheit auch noch ausprobieren.



Rezept: Blumenkohl-Kartoffelcremesuppe

ergibt einen riesen Topf voll

So, endlich konnte ich meinen Schatz animieren, nach Ewigkeiten die Zubereitung eins meiner Lieblingsgerichte von ihm für mich zu performen, damit ich mitschreiben kann. Die großartige Blumenkohl-Kartoffelsuppe!
Ich mag eigentlich Suppen nicht so sehr, weil sie irgendwie eine Art Hybrid zwischen Essen und Trinken darstellen, aber diiiiie hier ist so toll!! (außerdem regional-saisonal freundlich zum Portemonnaie)
Der Abend endet für mich immer mit Bauchschmerzen wenn die gibt, weil ich einfach kein Ende finde^^
  •  von zwei großen Köpfen Blumenkohl die Blätter abschneiden, abwaschen und grob zerteilen
  • in einen großen Topf damit und Wasser auffüllen, bis der
    Kohl knapp mit wasser bedeckt ist, 2EL Zucker, 1EL Salz und 1-2EL Öl dazu und zum kochen bringen
  • parallel ein halbes kleines Netz Kartoffeln (800g ca.) ebenfalls in gesalzenem Wasser kochen
  • nebenher 3 große Zwiebeln in Öl anbraten, bis sie anfangen braun zu werdn
  • wenn der Gabelpieks ergibt, dass Blumenkohl und Kartoffeln gar sind (kann abhängig von Herd und Gargut so um die 45min dauern), beides vom Herd nehmen, die Kartoffeln pellen, evtl. ein, zweimal durchschneiden, zum Blumenkohl und dessen Kochwasser damit und dann keine Gnade mit dem Pürierstab!
  • nach Geschmack jetzt noch mit mehr Wasser weiter verflüssigen, mit Salz, Zucker, Pfeffer und Muskat abschmecken, einen großen Klacks Margarine und evtl. noch ein Paket Sojasahne (das war in diesem Fall nötig, weil mein Schatz es mal wieder etwas zu gut mit dem Pfeffer gemeint hat )
  • ich mach mir auf dem Teller dann immer nochein bisschen zusätzliches Muskat drauf und ordentlich Zitronensaft, laut Freund kommt auch dunkler Balsamico ganz gut

Neue Rubrik: Vegan-Basics

Unter dem Label werde ich verschiedenen Nahrungs- und Produktgruppen unter veganem Gesichtspunkt näher beleuchten, was es für Möglichkeiten gibt, welche Alternativen und was zu beachten ist.

Bisher vorhanden:
In Planung:
Fleisch, Fisch, Wurst, Süßungsmittel, Ei, Kekse, Chips & Co, Alkohol, Eis