22.01.2013

Rezept: Vanill0r-Kill0r-Shake

ergibt +/- 1 Liter

Vanille-Proteinshake

Neulich stolperte ich zufällig über dieses pornöse Bild. Das erregte mich so, dass ich morgens um halb 6 vor dem Schlafengehen noch schnell zwei Bananen kleinschnippseln und ins Gefrierfach stellen musste. Eigentlich hatte ich vor, das Rezept relativ nah am Original zu adaptieren, mit Schokolade und Proteinshake-Pulver, aber dann war mir abends doch eher nach was Zuckerfreiem und Naturbelassenerem.
Während ich also ein kurzes Kettlebell-Workout durchexerzierte, kreierte ich zwischen den Sätzen Folgendes:
  • 1-2 große Bananen (je reifer, je besser) geschält, kleingeschnitten und eingefroren - in dieser Reihenfolge!
  • 1-2EL Leinsamen (Omega3-Fettsäuren FTW!)
  • 400g Seidentofu oder für die Monst0r-Variante 200g normalen Tofu (in Würfeln)
  • 1-4EL - je nach gewünschter Shake-Potenz - Nussmus, ich präferiere weißes Mandelmus und Cashewmus. Alternativ kann man natürlich auch ganze Nüsse nehmen, dann wird der Shake u.U. eben etwas crunchy
  • optional 1Pr. Salz als Geschmacksverstärker
  • Süßungsmittel der Wahl, in meinem Fall 2-3EL Erythrit und 2(?) Dosierlöffelchen Stevia
  • ½-1TL Vanillepulver oder das Mark einer ausgekratzten Vanilleschote
  • alles in einem leistungsstarken Mixer oder Küchenmaschine verflüssigen
  • wer sich von diesem Missing Link zwischen Cremespeise und Milchshake eingeschüchtert fühlt, kann noch etwas Wasser beimengen oder Sojamilch (in der Tofu-Monst0r-Variante ist das besonders notwendig); wenn man verpasst hat, sich Bananen einzufrieren, kann man auch Crushed Eis oder (für Vitamix-BesitzerInnen) Eiswürfel mit in den Pott schmeißen
Er schmeckt so gut - auch wenn er jetzt auf dem Foto eher zahm aussieht - schlechtes Licht und so. Idealerweise wird er natürlich nach einem schweißtreibenden Training eingenommen, ein großes Glas (siehe Foto) hat zwischen 15g und 20g Protein.

Der Kreativität sind hierbei mal wieder keine Grenzen gesetzt - Obst (frisch oder TK), Kakaopulver, Haferflocken, Proteinpulver, Zimt, Schokostücke, Nuss-Krokant, weitere Ölsaat... Whatever floats your Boat.

Blödsinn, den Nicht-VeganerInnen sagen Pt. I

An dieser Stelle hab ich ja schonmal ein Potpourri von unqaulifizierten Fragen und Bemerkungen zusammengetragen, mit denen man sich konfrontiert sieht, wenn man sich als VeganerIn outet.
Hier geht es jetzt mehr um einen etwas seriöseren, argumentativen Ansatz.
Das Gegenstück "Blödsinn, den VeganerInnen sagen" habe ich übrigens hier schonmal mehr oder weniger mit angerissen.
Alle folgenden Aussagen entstammen (bis dato) sechzehnjähriger Veganpraxis.
  • Für Dein Soja wird der Regenwald abgeholzt
    Nein. Es ist korrekt, dass für den Anbau von Sojabohnen vor allem in Südamerika riesige Flächen genutzt werden, die mal Amazonas waren. Aber das absolute Gros davon wird zu Vieh- und Fischfutter verarbeitet! Und nicht für Tofu und Soajmilch für die paar Veg*s, die es gibt. Allein, weil für die Ernährung von den unglaublichen Massen an 'Nutztieren' gigantische Mengen an Futtermitteln benötigt werden (viel, viel mehr, als wenn das Soja direkt zur menschlichen Ernährung genutzt würde), aber auch, weil manche Unternehmen bewusst aus anderen (regenwaldlosen) Ländern importieren.
    Das Argument ist also ein Boomerang - wer sich solche schrecklichen Sorgen um den Regenwald macht, sollte also vielleicht mal das Rindersteak und die Milchprodukte aussm Kopp lassen.
     
  • Der Mensch braucht Fleisch
    Ich dachte nicht, dass es diese Behauptung tatsächlich noch gibt, aber neulich hab ich sie doch noch - wenn auch aus zweiter Hand - zu hören bekommen (kurioserweise auch noch von einer Biolehrerin).
    Das ist nun wirklich Schwachsinn. Den Körper interessiert es erstmal nicht, ob Fleisch, Tierprodukte oder Pflanzen - er braucht seine Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Protein, Fett) und seine Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente).
    Protein, also Eiweiß, besteht wiederum aus Aminosäuren und Fett aus Fettsäuren, von denen es jeweils einige gibt, die der Körper nicht selber herstellen kann, die nennt man "essentiell". Es gibt 8 essentielle Aminosäuren (für Kinder 10) und 2 essentielle Fettsäuren, zudem etliches an essentiellen Mikros.
    Jetzt ist es eben einfach so, dass es keine einzige Aminosäure, Fettsäure und kein Vitamin oder Spurenelement gibt, das ausschließlich in Fleisch zu finden ist.
    Das selbe gilt für sonstige Tierprodukte mit einer Ausnahme, nämlich dem Vitamin B12, das (in für den Menschen verwertbarer Form) nur in tierischen Produkten vorkommt, da es von Bakterien im Darm gebildet wird.
    Der Mensch braucht deswegen aber trotzdem keine Tierprodukte - B12 lässt sich sehr bequem supplementieren, nämlich durch angereicherte Nahrungsmittel, Tropfen, Tabletten, Zahnpasta oder Spritzen (was ja kein Problem darstellt, wenn man nicht irgendeinen "Vegan ist die usprünglichste, gesündeste und natürlichste aller Ernährungsarten!!"-Kurs fährt; was dann ein Fall für "Blödsinn, den VeganerInnen sagen" wäre). Davon abgesehen wird B12 normalerweise über Jahre in der eigenen Leber gespeichert, also erstmal kein Grund zur Panik, näheres dazu hier.
     
  • Veganer haben Mangelerscheinungen
    Ja, manche haben die. Aber der Millionenmarkt an Nahrungsergänzungsmitteln speist sich bestimmt nicht aus den paar VeganerInnen, die es bisher gibt.
    Wenn man von seinem üblichen omnivoren Speiseplan einfach alles wegstreicht, was tierischer Herkunft ist und sich nur noch davon ernährt, was über bleibt, dann stehen die Chancen tatsächlich ganz gut, dass man nicht alles mitkriegt, was man braucht um voll funktionisfähig zu bleiben.
    Andererseits stellt sich auch die Frage, warum immer bei veganer Ernährung so ein riesen Bohai um etwaige Mängel und gesundheitliche Gefahren gemacht wird. Es ist ja nicht grade so, dass eine omnivore Ernährung in der gesellschaftlichen Praxis gleichbedeutend mit einer ausgewogenen gesunden Esskultur wäre, nicht wahr? Nur weil sich ein nicht unbedeutender Teil der Omnivoren primär von Chips, Keksen, Cola und frittiertem Formfleisch ernährt, sehen Medien und öffentliche Organe sich doch auch nicht genötigt, vor den Risiken eines omnivoren Lebensstils zu warnen. Warum nur nicht?
    Es ist ohne Probleme möglich, sich vegan und ohne Mangelerscheinungen zu ernähren (die Ausnahmefälle einiger spezieller Nahrungsmittelallergien, Resorptionsstörungen oder sonstiger gesundheitlicher Abweichungen mal außen vor gelassen). Siehe auch oben "Der Mensch braucht Fleisch"
     
  • Kühe müssen gemolken werden, sonst sterben sie/haben große Schmerzen
    Ja richtig. Und warum ist das so? Vielleicht, weil das Kalb, für das die Kuhmilch eigentlich vorgesehen ist, der Kuh kurz nach der Geburt weggenommen wurde, um seinerseits je nach Geschlecht für die Milch- oder Fleischproduktion weiterverheizt zu werden.
    Für diesen Zweck wird sie einmal im Jahr geschwängert. Hinzu kommt, dass in der Nutztierzucht mit spezialisierten Zuchtrassen gearbeitet wird, in diesem Fall also bezogen auf extreme Milchleistung.
     
  • Es schmeckt mir einfach zu gut!
    Ok, da kann man nicht viel weiter zu sagen. (gegen kategorischen Egoismus lässt sich von einem ethisch-moralischen Standpunkt aus argumentativ nicht viel ausrichten)
     
  • Ohne Schlachthöfe und Nutztierzucht würden Arbeitsplätze verloren gehen
    Das ist etwas kurz gedacht. Ich schätze, nicht mal der militanteste Veganer geht davon aus, dass irgendwann - PLOPP! - von einem Tag auf den anderen die ganze Welt vegan wird und alle SchlachterInnen, Wurstthekenpersonal und FarmbetreiberInnen arbeitslos und traurig nach Hause gehen müssen, wo sie ihre hungernden Familien nicht mehr ernähren können. Selbst wenn irgendwann alle oder das Gros der Leute sich vegan ernähren würden (was toll wäre!), würden sie dadurch ja nicht weniger essen. Die Arbeitsplätze, die in den einen Branchen wegfielen, würden in den entsprechenden anderen Branchen dazukommen.
    Davon abgesehen sind Arbeitsplätze ja nicht als Selbstzweck da, sondern haben eine Funktion. Es würde sich ja (hoffentlich) auch niemand gegen die Verfolgung von Menschenhandel-Ringen aussprechen, weil dann die armen Zuhälter und Schlepper arbeitslos werden, nech? (nein, ich sage damit nicht, dass eine Wurtsfachverkäuferin moralisch auf einer Ebene mit einem Sex-Trafficker steht /Disclaimer) 
...Fortsetzung folgt.

    12.01.2013

    Experimental-Rezept: Gesundisierte halbe Schwarzwälder Kirschtorte

    Vegane Schwarzwälder Kirschtorte

    Die Oma meiner Besten Freundin aus Kindertagen hat immer so tolle Torten gemacht, seit dem hab ich allerdings glaube ich keine mehr gegessen.
    Aktuell bin ich ja aber dabei, auf dem Tortenparkett ein paar erste vorsichtige Schritte zu machen. Und neulich, als der Post-Nachtschichts-Hyperaktivitätswahn sich ankündigte, war mir mal nach Schwarzwälder Kirsch.^^
    Wie üblich wollte ich die nicht nur veganisieren, sondern auch noch die Nährstoffzusammensetzung ein bisschen tunen. Wer seine Torten konventionell weniger gesund bevorzugt, findet ganz unten entsprechende Hinweise, wie die Zutaten zu modifizieren sind.
    Und in was für eine Katastrophe das ausgeartet ist! Aber eine mit Happy End.
    Die Küche sah hinterher aus wie der Schauplatz eines Mordfalls - und wäre mein Freund früher von der Arbeit gekommen, wäre sie auch eben dies geworden. Alles - der Boden, die Arbeitsfläche, der Küchentisch, ich - war mit Kirschsoße bedeckt.
    Außerdem hatte ich eigentlich schon vor, die Torte gefüllt, also in zwei Schichten zu machen, wie sich das eigentlich gehört, aber ich hab leider falsch auf die Rezepte geguckt, die mir als Grundlage dienten und dann hatte ich zu wenig Teig und keinen Bock mehr, eine zweite Ladung zu machen.^^

    Also los:

    Vorspiel
    • 150g TK-Kirschen zum Auftauen rausstellen und mit 3EL Vanillexucker, 2EL Agavensirup und 1 Messlöffelchen Stevia vermischen
    • Ofen auf 175°C vorheizen
    Teig
    • 150g Dinkel-Vollkornmehl vermischen mit
    • 80g Weißmehl und
    • 70g Kichererbsenmehl (gibts im Bioladen) - oder Sojamehl (s.u.) in der Küchenmaschine oder von Hand zusammen mit
    • 100g Erythrit
    • 200ml Wasser
    • 4EL geschmacksneutralem Öl
    • 1 Pr. Salz, 4TL Backpulver, 1TL Vanillepulver
    • 3EL Kakaopulver (Back-Kakao, kein Kaba!) und
    • 2-3 Dosierlöffelchen Stevia zu einem schönen Teig verkneten
    • in eine dünn eingeölte Springform transferieren und so lange backen, bis keine Krümel mehr hängenbleiben, wenn man ein Stäbchen reinsteckt (30-45min ca. - wie üblich hab ich leider verpasst, das aufzuschreiben)
    • wenn er fertig ist, etwas abkühlen lassen und aus der Form befreien
    'Füllung'
     Mit den Mengenangaben der Füllung ist das so eine Sache, weil wie gesagt ein Großteil der Kirschpampe nicht dort gelandet ist, wo sie sollte und von der Sahne hab ich dann nur ca. die Hälfte gebraucht, weil ich ja gar keine 'Füllung' in diesem Sinne hatte, sondern nur ein 'Drauf & Drumrum'.
    Die Angaben sind also Schätzwerte, müsster selber mal gucken.
    • die o.g.gexuckerten Kirschen pürieren
    • 250g Hulala-Sahne mit dem Rührgerät aufschlagen (vermutlich gehts auch mit Soyatoo) - ich hab vorsichtshalber ein Päckchen Sahnesteif hinzugezogen, wäre aber wohl nicht nötig gewesen
    • wenn sie fest ist, einen halben Block Seidentofu (200g) dazu und solange weiterrühren, bis er nicht mehr zu sehen ist
    Der haarige Teil der Veranstaltung (bitte nicht wörtlich!)
    • den Tortenboden auf eine größere abwisch- oder wegwerfbare Unterlage stellen (oder die Küche einfach mit Teichfolie auskleiden)
    • ich hab jetzt den Fehler gemacht, dass ich den Tortenboden einfach nur großflächig mit einer Gabel eingepiekst und dann die Kirschsoße darauf gekippt habe. TUT DAS NICHT. Die pürierten Kirschen werden die Tortenoberfläche wie die Ratten das sinkende Schiff verlassen und die Küche überschwemmen. Retrospektiv eine bessere Idee wäre gewesen, mithilfe eines scharfen Küchenmessers und eines Löffels hauchdünn die obere Schicht des Tortenbodens abzutragen, evtl. mit einem ganz leichten konkaven Twist (also 'eingedellt' sozusagen, dass der Boden zu den Rändern hin minimal ansteigt - das, was an Kuchenbröseln übrig ist, einfach bei nächster Gelegenheit in ein Joghurt gerührt genüsslich einnehmen), dann nochmal alles mit der Gabel einpieksen und dann das Kirschpürree langsam und vorsichtig verteilen. Oder vielleicht wäre es sogar noch besser, nur einen Teil der Kirschen zu pürieren und einen Teil ganz zu lassen? Wäre auch noch einen Versuch wert
    • als nächstes kommt die Sahne ins Spiel, ich empfehle, sie sehr behutsam von außen nach innen auf die Kirschen aufzutragen und dann noch die Seiten des Tortenbodens damit zu bestreichen
    • zu guter Letzt ene Schachtel (100g) Zartbitter-Schokoraspeln (z.B. RUF) auf die Sahne niedergehen lassen und so gut wie möglich auch die Seiten bestücken. Als Deko kann man noch ein paar Kirschen leicht in die Oberfläche drücken
    Voila!
    Jetzt sollte das gute Stück wenigstens für ein paar Stunden noch in den Kühlschrank. Am besten schmecken tut die Torte aber am übernächsten Tag, wenn der Kirschsud schön in den Boden eingezogen ist (ja, auch in den Küchenboden).

    Wer verbesserte Nährstoffprofile doof findet oder die ganzen fancy Zutaten nicht im Haus hat, kann selbstverständlich normalen Zucker und Vanillinzucker verwenden, eingelegte Schattenmorellen statt TK-Kirschen, Weißmehl statt der Dinkel- und Kichererbsenanteile und/oder den Seidentofu aus der Sahne lassen.

    Stellungskritik
    Ich fand, dass die Torte durch das Kichererbsenmehl einen leicht komischen Nachgeschmack bekommen hat - das werde ich nicht nochmal dafür verwenden. Ich backe ja öfter mit pürierten Kichererbsen aus der Dose, die schmeckt man hinterher zwar auch raus, aber in diesem Fall war das irgendwie so ein ekliger roh-erbsiger Ton - der ist aber zum Glück verschwunden, nachdem die Torte länger durchgezogen war. Außerdem wird einem das Teig-Naschen, das schließelich ein integraler Bestandteil des Backens ist, durch das Kichererbsenmehl unmöglichgemacht (igitt!!). Beim nächsten Mal nehme ich darum Sojamehl.
    Meine Mutter hingegen fand die Torte "Perfeeeeekt!!!".  Weil sie nicht nur großartig schmecke, sondern - anders als normale Sahnetorte - auf angenehme Art satt mache. Das hört man doch gern!

    Schwarzwälder Kirsch mit Stevia

    06.01.2013

    HowTo Run Vegan - Das Ultimative Tutorial

    Vegan in 11 Schritten

    11 Schritte - Vegan-Tutorial
    1. Die Entscheidung treffen
    2. Speiseplancheck
    3. Strategie & Möglichkeiten
    4. Vernetz Dich
    5. Argument- und Motivcheck 
    6. Einkaufen 
    7. Lern kochen 
    8. Konsequenz-Panik - Ruhe bewahren
    9. Volllabern & vollgelabert werden
    10. Gesundheitscheck
    11. Supplemente
       
    1. Die Entscheidung treffen
      Aus eigener Erfahrung und den Berichten anderer VeganerInnen nach gibt es im Wesentlichen drei verschiedene Arten, auf die die Entscheidung fällt:
      • Kopfentscheidung
        Man hat sich darüber informiert, was nötig ist, um Fleisch, Eier und Milchprodukte auf dem Teller zu haben, was den Tieren dafür angetan wird, evtl. was für ökologische (und vielleicht gesundheitliche) Folgen es hat, stellt fest, dass das nicht mit den eigenen ethischen Werten und Grundsätzen zu vereinbaren ist und entscheidet, kein Teil dieser Maschinerie mehr sein zu wollen.
      • Dämmernde Erkenntnis/Gefühlsprozess
        Man setzt sich mit der Thematik auseinander, Zusammenhänge erschließen sich, man hat den Schritt gewagt, kritisch die eigenen Gewohnheiten, Annahmen und Überzeugungen zu reflektieren und nach und nach hat man immer weniger Appetit auf das Frühstücksei oder die einstmals so geliebte Käsekruste auf der Gemüselasagne - nicht nur, weil man weiß, was der Preis dafür ist, sondern weil es sich falsch anfühlt
      • 'Traumatisierendes' Erlebnis
        Man sieht eine Doku über Nutztierhaltung und Schlachtung wie Earthlings oder Meet your Meat oder hat ein konkretes Erlebnis, das auf einmal den Zusammenhang zwischen "Tier" und "Steak auf meinem Teller" herstellt, Grauen, Ekel und Scham brechen über einen herein und man will mit sofortiger Wirkung nicht mehr weiter die Mitschuld daran tragen

    2. Speiseplancheck
      Als ersten Schritt solltest Du Du deine bisherigen Ernährungsgewohnheiten genauer unter die Lupe nehmen und analysieren, was an unveganen Sachen - offensichtliche wie versteckte - sich da findet.
      Es reicht natürlich in aller Regel nicht, einfach alles Tierische wegzulassen und sich fortan von dem, was übrigbleibt zu ernähren.
      Ein wichtiger Punkt ist, sich um alternative Proteinquellen zu kümmern, wenn Fleisch, Eier und Milchprodukte nicht mehr für die Versorgung zuständig sind. Diesen Punkt vernachlässigen viele NeueinsteigerInnen und die Folge davon ist oft das Gefühl, nicht richtig satt zu werden, Heißhunger-Attacken auf nichtveganes Zeug (da der Körper nach Protein verlangt und daran gewöhnt ist, das auf tierischem Wege zu bekommen) und ggf. Muskelabbau. Mangelnde Proteinversorgung ist vermutlich auch einer der Hauptschuldigen, wenn Neu-VeganerInnen nach der Umstellung zunehmen - wenn besagter Dauer-Appetit oder -Hunger nämlich mit einer erhöhten Zufuhr an Kohlenhydraten kompensiert wird. Die machen weniger satt und werden anders verstoffwechselt als Eiweiß.
      Pflanzliche Quellen für Eiweiß sind z.B. Seitan- und Soja-Produkte, Nüsse, Ölsaat, Haferflocken und Hülsenfrüchte. Dabei ist im Blick zu behalten, dass einige dieser Nahrungsmittel insgesamt eine hohe Energiedichte aufweisen (aka KCAL), für wen das ein Problem ist, kann als Ergänzung Proteinshake-Pulver erwägen.
      Darüber hinaus ist ein vielseitiger Speiseplan grundsätzlich von Vorteil, damit möglichst alles an Makronährstoffen (Protein, Kohlenhydrate, Fett) und Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) abgedeckt ist.

    3. Strategie & Möglichkeiten
      Es gibt zwei Herangehensweisen, welche die richtige für Dich ist, ist typbedingt - es gibt in dem Fall kein Richtig oder Falsch, beide haben ihre Vorzüge.
      • Die Schlusspunktmethode
        Hier ist es ja ziemlich klar, wie es läuft - mit sofortiger Wirkung verbannst Du alles unvegane aus Kühlschrank & Co. und das wars.
        Das ist für gewöhnlich der Weg, wenn man bei den unter 1. aufgeführten Gruppen zu der dritten gehört.
        Bei dieser Herangehensweise ist es von besonderer Wichtigkeit, auf eine gute, vielseitige Ernährung zu achten, da dem Organismus keine Zeit gelassen wird, sich umzustellen. Du musst keinen Master in Ernährungswissenschaften machen, aber es ist sinnvoll, einen groben Überblick darüber zu haben, was wo drin ist. Die Googlebildsuche liefert Dir da im Handumdrehen hübschibunte Info-Charts, so z.B. diese hier.
      • Schrittweise Umstellung
        Nimm Deinen in Punkt 2 eruierten Speiseplan, guck, was an unveganen Posten darauf für Dich leicht verzichtbar ist und streich es von der Karte. Dann guckst Du, welche der verbliebenen unveganen Nahrungsmittel Du nach und nach durch vegane Alternativen ersetzen kannst (ich mochte z.B. Sojamilch am Anfang überhaupt nicht und hab zur Gewöhnung erstmal 50:50-Mische mit Kuhmilch gemacht und die dann nach und nach reduziert). Es gibt mittlerweile ja superviele Ersatzprodukte, von veganem Kaviar bis veganem Truthahn - klammer Dich aber nicht zu sehr daran, in vielen Fällen haben diese Produkte mit dem Original wirklich gar nichts zu tun, geschmacklich. Sei statt dessen offen für neue Geschmäcker.
        Bei dem, was am Ende noch an Tierprodukten überbleibt, an dem Du hängst: In vielen Fällen ändern sich Geschmack und Bewusstsein mit der Zeit von selber, so dass das Verlangen danach irgendwann von selber nachlässt (in meiner o.g. Milch-Entwöhnungsphase war ich dann irgendwann ganz auf Sojamilch umgestiegen, als keine im Haus war, ich aber unbedingt Müsli wollte, hab ich ausnahmsweise nochmal Kuhmilch verwendet - und auf einmal schmeckte mir die geradezu eklig süß und fett und dickflüssig. Schon witzig, ich war vorher immer der totale Milch-Fan gewesen). Ansonsten: siehe Punkt 7.

    4. Vernetz Dich
      Wenn Du nicht grade das Glück hast, in einer Großstadt zu wohnen, stehen die Chancen gut, dass Du der einzige Schwule* Veganer im Dorf bist, was auf Dauer schon aufs Gemüt schlagen kann. Aber Internet sei Dank hat man ja jetzt die Möglichkeit, sich zumindest auf virtueller Ebene miteinander auszutauschen, z.B. in unserem kuscheligen Vegan-Forum.de! Gerade als Neuling kann man in solchen Communities die Starthilfe, den Rückhalt und den Überblick bekommen, die man braucht und weniger gottverlassen und unverstanden fühlt man sich dann auch.
      Evtl. findest Du beim Veggie-Buddy-Projekt vom VEBU oder in der Vegan-Buddy-Datenbank des V-Hefts auch jemanden in Deiner Nähe oder gar einen veganen Stammtisch oder eine VEBU-Regionalgruppe.

    5.  Argument- und Motivcheck
      Als VeganerIn findet man sich nicht selten in einer defensiven Position wieder, in der man sich bzgl. seiner Motive, Sinnhaftigkeit und etwaiger gesundheitlicher Konsequenzen rechtfertigen und verteidigen muss. Was ziemlich ätzend ist. Das verleitet aber leider etliche vegane Menschen oder Organisationen dazu, alles was zur Untermauerung des gewählten Lebensstil herhalten könnte, unkritisch ohne zu hinterfragen als Tatsache anzunehmen und zu verbreiten. Das ist eine heikle Angelegenheit, weil vieles davon fragwürdig oder schlicht Humbug ist - und der Veganismus dadurch einen unseriösen Anstrich erhält, zusätzlich steht man noch blöd da, wenn man in einer Diskussion entsprechend sachlich und korrekt demontiert wird.
      Besonders populär sind da die Behauptungen, dass der Mensch von Natur aus reiner Pflanzenfresser sei und Veganismus somit die natürlichste Lebensweise, dass man durch eine vegane Ernährung automatisch abnähme und eine tolle Haut bekäme, sexy, dynamisch und schön würde und dass Veganismus die gesündest mögliche aller Ernährungsformen wäre.
      Dass ich von derlei Aussagen wenig bis gar nichts halte, habe ich vor längerem hier schonmal erläutert.
      Ich handhabe es im Wesentlichen so, dass ich Informationen und Thesen von 'veganen Organen' wie PeTA oder Die Vegane Gesellschaft Deutschland ignoriere, ich weiß ja, dass die eine Agenda haben und deswegen nicht neutral berichten. Genausowenig wie ich mich in Gesundheits- und Ernährungsfragen an die Fleischerinnung wenden würde. Wenn ich hingegen etwas positives Veganbezogenes in einer neutralen oder tendenziell vegan-kritischen Quelle lese (was ja mehr oder weniger auf die Mainstreammedien im Allgemeinen zutrifft), hat das für mich sehr viel mehr Bedeutung.
      Man sollte sich übrigens auch nicht von einer vermeintlich wissenschaftlichen Aufmachung beeindrucken lassen - bei der in Veganerkreisen vielzitierten China Study ist z.B. auch nicht alles Gold was glänzt.
      So oder so gilt (natürlich nicht nur bei veganbezogenen Themen): Quellen checken (Motive? Agendas?), Belege prüfen (sind überhaupt welche vorhanden?), Verstand einschalten (macht es Sinn?), die Gegenseite anhören (natürlich ebenfalls kritisch), recherchieren und sich mit schlauen Leuten darüber austauschen. Auch, bzw. besonders, wenn einem die fragliche These eigentlich gut in den Kram passen würde!
      Warum auf Krampf alle möglichen fadenscheinigen Rechtfertigungen für Veganismus an den Haaren herbeizerren? Relevant ist doch einfach: Man bezieht aktiv Position gegen die Ausbeutung und Ermordung von Tieren, die unleugbar ein nicht in Worte zu fassendes Maß an Tortur, Qual und Leid mit sich zieht. Zugleich ist es (normalerweise) möglich, dies zu tun, ohne selber die eigene Gesundheit zu gefährden, die eigene Leistungsfähigket in Mitleidenschaft zu ziehen oder sich Genuss zu verwehren. Also - warum braucht es da noch mehr Gründe??

    6. Einkaufen
      Du wirst Deine Dir zur Verfügung stehenden Einkaufsstätten ganz neu entdecken müssen und erstmal viiiiel Zeit mit Etiketten-Lesen verbringen.
      Idealerweise hast Du einen Vegan-Buddy, der Dich an die Hand nimmt (siehe Punkt 4), aber auch wenn das nicht der Fall ist, musst Du nicht bei 0 anfangen - das Internet bietet einiges an veganen Einkaufsführern, z.B. von PeTA2.de, der Barcode-Scanner fürs Handy von Rezeptefuchs.de und auch auf diesem meinen Blog werden ein paar Supermärkte und Discounter abgearbeitet (die muss ich bei Gelegenheit nochmal aktualiseren^^).
      Keine Sorge, wenn Du erstmal einen Überblick hast, ist das Einkaufen kein großer Akt mehr. Und umso größer ist die Freude jedesmal, wenn man was neues unerwartet Veganes gefunden hat.  
      Eine weitere Option sind vegane Online-Shops, besonders, wenn man etwas dörflicher wohnt und nur eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten hat. Dort muss man sich auch keine Sorgen machen ob vegan oder nicht, da die meistens aber auf Tierprodukt-Imitate bzw. -alternativen spezialisiert sind (Fake-Käse, -Fisch, -Fleisch usw.), ist das schon eine kostspieligere Angelegenheit und somit nicht unedingt für jedeN was.
      Wer mehr aufs Geld achten muss oder will, sollte sein Hauptaugenmerk auf saisonal-regionales Obst und Gemüse richten.

    7. Lern kochen
      ...falls Du es nicht schon kannst. Viele VeganerInnen berichten, dass sie erst durch ihren Ernährungsumstieg den Weg an die Kochtöpfe gefunden haben und das ist doch gleich doppelt großartig! Kochen zu können ist einfach WIN, man spart Geld, kann sich die leckersten Sachen kreieren, ist selbständig und seinen Wert auf dem Heiratsmarkt erhöht man auch.
      Kochen ist kein Hexenwerk, das kann jedeR, der oder die ein Paar funktionierender Hände hat und in der Lage ist, ein Rezept zu lesen.
      Es gibt Kochbücher, die sich besonders für Küchen-N00bs eigenen (z.B. das Ox-Kochbuch) und ansonsten gibt es wie für alle Lebenslagen Google und Video-Tutorials.
      Wenn Du schon kochen kannst: umso besser, dann musst Du nur noch lernen, wie man die verschiedenen unveganen Komponenten kompensiert oder ersetzt.

    8. Konsequenz-Panik - Ruhe bewahren
      Wenn Du vegan wirst, ist es unausweichlich, dass entweder Nicht-VeganerInnen Dir erklären: "Keine Milchprodukte und Eier?? Dann darfst Du auch keine Pflanzen essen (die spüren auch Schmerz!)/mit dem Auto fahren (Insekten an der Windschutzscheibe!)/Sojajoghurt essen (was ist mit den armen Bakterien??)!" oder dass Vegan-HardlinerInnen Dir vorwerfen: "Du willst VeganerIn sein? Warum trinkst Du dann noch (gelatinegeklärten) Apfelsaft/hat Deine Jeans ein Lederetikett/isst Palmöl-Produkte wofür Orang-Utans sterben/ist das Label auf Deinem Tofu mit Caseinkleber aufgeklebt?!"
      Das können alles Punkte sein, die inhaltlich korrekt sind oder völliger Schwachsinn. Wichtig ist aber: Nicht verunsichern und aus der Bahn werfen lassen!
      Die eine Sache ist: Egal wie vegan Du bist, es wird Dich immer jemand schräg von der Seite anmachen, weil Du zu vegan oder nicht vegan genug bist.
      Die andere Sache ist: Ein 100% veganes, sprich Tierleid vermeidendes Leben ist nicht möglich. Unsere Gesellschaft ist so durchdrungen und aufbauend auf der Benutzung, Objektivierung und Ausbeutung von (nicht nur) Tieren, dass Du auch nach Jahren der intensiven Beschäftigung mit dem Thema immer noch von neuen Artikeln oder Produkten erfahren kannst, die absurderweise irgendwelche tierischen Inhaltsstoffe in sich tragen. Du musst also selber mit Dir ausmachen, wo Du Deine Grenzen ziehst.
      Das ist eine relative und teils auch sehr subjektive Angelegenheit und niemand ist der perfekte Veganer oder die perfekte Veganerin, lass Dich also nicht von selbstgefälligem Vegan-Volk anmachen, die ziehen ebenso ihre beliebigen Grenzen.
      Und natürlich gibt es auch irgendwelche besonders 'lustigen' Antivegan-AmateurkomikerInnen die verkünden, dass sie ebenfalls ihre eigenen Grenzen ziehen und demnach auch VeganerInnen sind und zwar zwischen den Mahlzeiten und wenn sie schlafen. Oder so. Aber man kann sich natürlich nicht um jeden Bollo im Internet scheren. Und es gibt ignorante, bequeme und egoistische Leute, die nicht einfach dazu stehen, dass sie ignorant, bequem und egoistisch sind und stattdessen den Umstand, dass es sowieso nicht 100% geht, als Vorwand nehmen, 0% zu machen.
      Und wenn Du nur 70% schaffst, ist das immernoch 70x besser als 0%. Das heißt, wenn Du das mit dem Veganismus im Großen und Ganzen gut hinkriegst, aber einfach nicht auf Deine Lieblingsschokolade einmal in der Woche verzichten kannst, nimm das nicht als Anlass, alles komplett in die Tonne zu kloppen und allgemein wieder omnivor/vegetarisch zu leben. Iss halt einmal in der Woche Deine Schokolade und vermeide  dafür alles andere tierische. Oder beschränke Deinen Veganismus erstmal nur auf die Ernährung und stell Kosmetik- und Hygieneprodukte vorerst zurück, wenn Dir das alles zu viel auf einmal ist. Mach Dir bewusst: Es ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen, aber es lastet nicht auf Deinen Schultern, im Alleingang die Welt zu retten.
      Ob Du Dir dann das Label "VeganerIn" aufkleben kannst oder nicht, ist streitbar, aber wer sich jetzt mit welchem Titel schmücken darf, sollte ja nicht die Hauptfrage in dieser Sache sein.
      Und das ist btw auch kein veganspezifisches Problem, dass es unklar ist, wo die Grenzen gezogen werden und wo man inkonsequent ist. Die meisten Leute würden sich wohl gegen Ausbeutung und Kindesmisshandlung aussprechen und doch trägt fast jedeR irgendwelche Sachen am Leib oder konsumiert irgendwas, wo Kinderarbeit involviert ist. Oder Lidl wird boykottiert, aber zu Aldi wird weiter gegangen. Oder Armut und Elend in der 3. Welt wird furchtbar gefunden, aber trotzdem verkauft man nicht sein Hab und Gut und kündigt seinen Job um vor Ort so viel Hilfe leisten zu können, wie möglich. (die meisten von uns jedenfalls nicht )
      Also: Nicht aus dem Konzept bringen lassen und in Ruhe für sich selbst überlegen, was man im Moment tun möchte und was nicht.

    9. Volllabern und vollgelabert werden
      • Volllabern
        Wenn man frisch ins Vegan-Lager übergetreten ist, ist es oft so, dass man euphorisch und lichterloh für Die Sache™ brennt. Hör auf meinen Rat und tu Dir selber einen Gefallen: Geh trotzdem nicht missionieren.
        Damit meine ich nicht, dass Du Dein Vegan-Sein verleugnen oder keine Aufklärungsarbeit leisten sollst. Aber guck auf Deine Zielgruppe und das Setting. Wenn Du ständig allen penetrant auf die Nerven gehst, werden sie auf Durchzug schalten und Dich nicht mehr ernst nehmen. Wenn Du zu aggressiv vorgehst, drängst Du Dein Gegenüber in die Defensive und er oder sie schaltet in den Verteidigungsmodus und macht die Schotten dicht - da ist natürlich keine kritische Selbstreflexion oder sonst irgendwas Konstruktives mehr möglich.
        Halt Dich stattdessen zurück, geh als gutes Beispiel voran und liefer Informationen, wenn jemand daran Interesse bekundet. (das ist meine Empfehlung, andere fahren da natürlich einen anderen Kurs)
      • Vollgelabert werden
        Lass Dich auf keinen Fall volllabern! Das wird zwar unweigerlich passieren, sobald irgendwie bekannt ist, dass du VeganerIn bist, aber lass Dich nicht darauf ein.
        Wenn Du mit einem verbal angriffslustigen Gegenüber konfrontiert bist, am besten noch in der Gruppe, der oder die sich durch Deinen Veganismus auf den Schlips getreten fühlt, ist eine sachliche Diskussion von vornherein aussichtslos, weil die Person überhaupt nicht an Argumenten interessiert ist (auch wenn sie so tut als ob). Wenn Du nicht zufällig ein rhetorisches Genie und superinformiert bist, kannst Du da nur verlieren. Das zieht Energie, laugt einen aus und macht hilflos und wütend. Alles keine gute Basis, das kann einen, wenn man noch nicht so gefestigt ist, ganz schön ins Straucheln bringen. Merke: Nur weil Du nicht jedes Argument aus dem Stand widerlegen und nicht jede Frage beantworten kannst, heißt das nicht automatisch, dass Du im Unrecht bist.
        Es ist daher wichtig, Dich in ruhigen Momenten zu erden und Dich auf solche Konfrontations-Situationen mental vorzubereiten. Stell Dir vor, Du trägst ne glänzende, glatte Rüstung an der spurenlos jeder Verbalmüll, der auf Dich zielt abgleitet. Oder welches Bild für Dich funktioniert.
        Du musst immer im Kopf haben: Du tust nichts falsches und Du bist niemandem eine Erklärung oder Rechtfertigung schuldig! Abbügeln ("Tja, das sehe ich eben anders." PUNKT) und das Thema wechseln - das ist Dein gutes Recht.

    10. Gesundheits-Check
      Es ist normalerweise ohne größeren Aufwand möglich, vegan gesund und ohne Mängel zu leben, trotzdem empfehle ich, von Anfang an ca. einmal im Jahr einen Blutcheck machen zu lassen - zu Deiner eigenen Sicherheit, zur Beruhigung etwaiger besorgter Angehöriger und FreundInnen und zum Abbügeln unqualifizierter Vorbehalte.
      Es ist offenbar sehr unterschiedlich, ob man ein Blutbild selber zahlen muss oder nicht. Die Erwähnung der veganen Ernährung plus nötigenfalls etwas Klagen über Schlappheit und sowas sollte helfen. (ich hab noch nie für einen Test bezahlt, bei drei verschiedenen ÄrztInnen)

    11. Supplemente
      Was supplementiert werden sollte ist Vitamin B12, da das in keiner pflanzlichen Nahrung anzufinden ist (und das, was in fermentiertem Zeug oder Algen vorhanden ist, kann, wie es aussieht, nicht vom Körper verarbeitet werden). Aber kein Gund in Panik auszubrechen: Der B12-Speicher in der Leber hält normalerweise um die 3 Jahre vor. B12 gibt es in Tabletten-, Tropfen-, Zahnpasta- und Spritzenform, es ist aber auch vielen Lebensmittelns zugesetzt (z.B. 'Frühstückscerealien', Kabapulver, Sojamilch etc.). Ich würde damit auch nicht spaßen, denn ein Mangel kann zu irreparablen Nervenschäden führen und das will wohl niemand.
      Sonstige veganspezifische Supplementierung ist nicht nötig, eisenmangelgefährdete Veganerinnen sind offenbar eine Urban Myth, eine interessante Sache könnte noch Vitamin D sein, allerdings gilt das nicht nur für Veg*s.
    Also - auf los geht's los?

    01.01.2013

    Rezept: Heidelbeer-Rotweinmousse

    Neujahrs-Rezept!
    Ok, eigentlich gabs das schon gestern, als Dessert zum silvestrigen vegan-vegetarischen Raclette.

    Ich hab vorher noch nie Weincreme gegessen, weder vegane noch konventionelle und war ja auch lange lange Zeit kategorisch anti, was Alkohol, ob verkocht oder nicht, im Essen anbelangt, gerade Wein ist normalerweise gar nicht meins. Aber diese Creme ist echt ein edles Teil! Und obendrein noch supereasy und angeblich soll Rotwein ja auch alle möglichen gesundheitsfördernden Eigenschaften haben, aber wer weiß.

    Danke an die Userin whatsername für die Veganisierung des kochbar-Rezepts, ihre Adaption ist die Grundlage für meine Variante.
    • 8EL (leicht gehäuft) Speisstärke klumpenfrei in
    • 0.75l Rotwein einrühren - entweder separat in einer Tasse mit einem kleinen Teil des Weins glattrühren oder ein Sieb in Kombination mit einem Rührbesen verwenden
    • den Wein jetzt zusammen mit einem Süßungsmittel der Wahl, in meinem Fall 1EL Agavensirup, 3EL Erythrit und ein paar Dosierlöffelchen Stevia, aufkochen und 5-10min einkochen, dabei immer wieder mit dem Rührbesen sicherstellen, dass nichts am Boden anbrennt
    • den Rotwein-'Pudding' abkühlen lassen (aber möglichst nicht im Kühlschrank, das zieht nämlich extrem Energie), auch hier wieder öfter umrühren, damit keine Haut entsteht
    • parallel 2 Pck. Soyatoo Schlagcreme (600g) mit dem Handrührgerät aufschlagen (Hulala geht sicher auch). Ich hab vorsichtshalber ein Paket Sahnesteif hinzugezogen, da meine Soyatoo aber schon seit hundert Jahren im Kühlschrank stand, war die eh schnittfest^^°
    • mit dem Pürierstab oder ebenfalls Handrührgerät einen Block (400g) Seidentofu mit einarbeiten - das ist aber optional und dient nur der Erhöhung des Proteinpegels
    • wieder mit Stevia nachsüßen oder was einem sonst beliebt
    • dann mit einem großen Löffel und viel Gefühl die abgekühlte und verfestigte Weinmasse mit der Schlagcreme vermischen
    • TK-Heidelbeeren nach Geschmack entweder direkt mit einrühren oder beim Anrichten dazugeben
    Die Kokos- und Reisvariante der Soyatoo-Schlagcreme ist ebenso wie die Hulala ohne Soja - manch eineR verträgt das ja nicht.
    Wenn man keinen Alkohol darf oder will, klappt das ganze evtl. auch mit Traubensaft? Mir scheint nämlich, als wenn nach dem Kochen auch noch einige Promille im Wein zu finden sind. Habe es in der Saft-Version aber noch nicht probiert.
    Rotweinmousse
    Ebensowenig wie die Weißwein-Variante, die beim Originalrezept empfohlen wird.
    Das auf dem Foto ist übrigens ein Schlagfix-Sprühsahnesäubchen, wenn man es ganz sahnig braucht.

    Vorsicht ist geboten, wenn man Produkt-Herstellungsprozesse in sein Vegan-Sein miteinbezieht: Wein wird, ebenso wie klare Säfte, Sekt und Essig, teils mit tierischen Produkten geklärt, z.B. Gelatine, Eiklar oder Fischblase (siehe Wikipedia).
    Es gibt aber sowohl im Bioladen als auch in den regulären Supermärkten Sorten, die koscher sind. In dem Fall also Google befragen oder direkt eine Produktanfrage machen.

    31.12.2012

    Rezept: Wintereintopf

    ergibt einen riesen Topf voll


    Nochmal schnell ein spontanes Blitz-Posting, bevor das Jahr zu Ende geht - weil es so überraschend so geschmeckt hat!

    Mein Schatz hat mal wieder einen großartigen Eintopf gebastelt - der zwar nicht toll aussieht, aber es echt drauf hat (also der Eintopf jetzt, mein Schatz sieht toll aus und hat es drauf^^)
    Der Wintereintopf ist dem Steckrübeneintopf ziemlich ähnlich, aber ich favorisiere eindeutig diesen hier.

    Los gehts:
    • das obligatorische Vor-Gewürfel: 3 mittelgroße Zwiebeln
    • 400g Räuchertofu (bei Rossmann gibts den besten)
    • 1 gr. Knollensellerie, geschält (die Würfel dürfen ruhig größer ausfallen)
    • 650g Kartoffeln (wir hatten rote)
    • 4 gr. Karotten, in Stücke
    • 1 Schale Champignons (260g), in Scheiben
    • 4 Stangen Lauch in  breite Ringe
    • jetzt in einer sehr großen Pfanne oder einem Topf 3-4EL Öl erhitzen und die Zwiebeln zusammen mit den Pilzen glasig dünsten
    • dann den Tofu dazu, kurz danach Lauch, Karotten und Kartoffeln
    • 1TL Zucker und 1TL Salz addieren
    • in einem separaten Topf den Sellerie in 2EL Öl anbraten bis er anfängt, leicht braun zu werden
    • dann das restliche Gemüse dazukippen (oder umgekehrt) und mit 2l Wasser auffüllen
    • das muss jetzt 35-45min auf mittlerer Hitze mit Deckel vor sich hin brodeln
    • abschmecken mit Salz, Pfeffer, wir haben noch getrocknetes Suppengrün mit reingemacht sowie 2 weitere TL Zucker und 3EL Ketchup
    Das ganze ist super-lowKCAL, wer mehr Brenn- oder Baustoff braucht, kann den Öl- und Tofuanteil erhöhen und evtl. eine Linsen-Einlage ergänzen.

    30.12.2012

    Rezept: Hirse-Petrasilien-Suppe

    ergibt ca. 3 Portionen

    Hirse-Sahnesuppe

    Hirse ist, wie Wiki sagt, nicht nur das älteste Getreide, sondern auch das mineralstoffreichste: Fluor, Schwefel, Phosphor, Magnesium, Kalium, Kieselsäure und Eisen hat sie unter der Haube.
    Hirse lässt sich vielseitig einsetzen z.B. für glutenfreies Backen, Eintöpfe, süße Aufläufe, Brei oooder dieses schnelle und köstliche Sahnesüppchen, das ich grade für mich wiederentdeckt hab:
    • 100g abgespülte Hirse (nicht täuschen lassen, die quillt noch auf) mit 1l Wasser und/oder Sojamilch aufkochen, wenn mans etwas würziger mag, noch einen Gemüsbrühwürfel mit in den Topf schmeißen
    • 2-3 Knoblauchzehen und
    • 1-2 kleine Zwiebeln, beides gehackt, dazugeben und bei mittlerer Hitze weiter köcheln lassen, ca. 15-20min
    • gegen Ende der Kochzeit ½ - 1 Pck. Cuisine einrühren und noch etwas Sojamilch, falls die gewünschte Suppenkonsistenz noch nicht erreicht ist
    • ½ Bd. Petersilie, gehackt oder mit der Schere kleingeschnitten einrühren, Herd aus und noch ein bisschen ziehen und nachquellen lassen
    • optional nen ordentlichen Klacks Margarine dazu
    • mit Salz und Muskat abschmecken 
    • mjam

    Checkout: Zauberkessel Walsrode (Mittelater-Schänke)

    Was es bei der Familien-
    Zusammenkunft an Heiligabend zu tafeln gab, habe ich ja bereits auf Tumblr gepostet.
    Am 2. Weihnachtsfeiertag gehen wir traditionellerweise essen, bisher für gewöhnlich zum Asiaten, weil ich da am ehesten was Veganes bekomme, aber jetzt, wo meine Eltern zunehmend auch in Richtung tierfreie Ernährung driften, hat meine Mutter diesmal einen Tisch im veganen Mittelater-Wirtshaus Zauberkessel in Walsrode geordert.
    Und wiiiiieeee toll das war!! *-*

    Ich finde es erstmal total beachtlich, dass sich so ein Laden seit nunmehr 3 Jahren hält - mit mittelalterlichem Essen würde man ja eigentlich eher Gelage mit Wildschwein-Fleisch und anderen Waldbewohnern verbinden?! Interessantes Konzept auch, dass der Zauberkessel sein Vegan-Naturell gar nicht so prominent promotet. Aber scheint ja zu funktionieren.

    Von außen sieht der Laden schonmal ganz nett aus, aber das Ambiente nach dem Eintreten hat mir schon für nen kurzen Moment den Atem verschlagen. Steinerne Gewölbe, Säulen, schummriges Licht von Kerzen und Öl-Lampen, Holztische und Bänke, Bedienstete in altertümlichem Zwirn, zeitgenössische Bilder und Musik (aus der Anlage) - BÄM! Hammergeil, ich steh drauf
    (Dem Zwielicht ist btw auch die 'leicht' suboptimale Qualität der Handy-Fotos geschuldet, sorry)
    Von innen ist das ganze erstaunlich groß und geräumig, wirkt von außen viel kleiner. Wir hatten unseren Tisch im Kamin-Zimmer.

    Das Essen ist wie gesagt komplett vegan, mit Ausnahme vom Honigmet. Wie immer erstmal Überforderung, wenn ich mehr als eine Auswahlmöglichkeit auf der Speisekarte hab^^


    Wir hatten also: Maronen- bzw. Zwiebelsuppe als Vorspeise. Zum Hauptgang gabs für die meisten von uns "Barbarenspieß", bestückt mit (nein, keinen Barbaren ) Gemüse, Seitan, Tofu und Räuchertofu, dazu Salat und - vermutlich nicht ganz historisch korrekt - Reis. Vattern hatte gebratene Maronen mit Rotkohl, Pilzen, Kartoffeln und Salat, am besten fand ich aber Mutterns Wahl, den "Hofnarren", Seitan-Schnitzel mit Sahne-Pilzragout, Salat, Erbsen/Möhrchen und Kartoffeln. Als Nachtisch hab ich mir so eine nicht näher definierbares Mandel-Dessert mit Karamellsauce und Beeren gegeben.
    Leckerrr! Aber alles!
    Eine besondere Herausforderung hierbei stellt das eigens für den Laden geschmiedete Besteck dar, ansatzweise zu sehen auf einem der Fotos.^^
    Das Essen ist übrigens zu großen Teilen bio und regional/saisonal, soweit ich gesehen hab.

    Zwischendurch gabs Live-Musik und Gesang von zwei jungen Recken mit Harfe und verschiedenen anderen Instrumenten. War am Anfang kurz irritiert, weils doch recht laut war (wenn man sich jetzt unterhalten wollte, bei Tisch), aber die waren halt einfach so! toll! dass es nicht weiter gestört hat, außerdem sind sie irgendwann auch in die anderen Schänken-Bereiche weitergezogen.

    Hach! *schwärm*
    Manchmal gibt es wohl auch noch Performance von einer Tänzerin, die hätte ich auch gern gesehen.

    Das Publikum vor Ort war recht gemischt, Volk in Mittelalter-Kluft, einige jüngere Leute, ein paar Familien...
    Man muss sich btw keine Sorgen machen, dass man irgendwie gezwungen wäre, sich awkwardly in Mittelalter-Lingo zu versuchen, man kann ganz normal reden

    Da Vattern eingeladen hatte, hab ich nicht so auf die Preise geachtet, aber es ist halt schon nicht grade ein Billig-Imbis. Dafür kriegt man allerdings ja auch was geboten.
    Von einzelnen Herren habe ich gehört, dass sie nicht richtig satt gworden sind. Ich war angenehm satt, hatte allerdings ja auch Vor-, Haupt- und Nachspeise - das schaff ich beim Asiaten nie, da muss ich mich immer entscheiden, nur Vor- und Nach- oder nur Haupt-.^^
    Was die Omnivorenverträglichkeit angeht, habe ich Unterschieldiches gehört, die einen können das fehlende Fleisch auf dem Teller nicht verschmerzen, die anderen sind begeistert. Lässt sich wohl nicht verallgemeinern.

    Fazit: Absolute Empfehlung, 10/10


    22.12.2012

    Rezept: Orangen-Karottencremesuppe (Soyabella-geeignet)

    Kokos-Orangen-Karottencremesuppe

    Mit meiner Soyabella, Sojamilchbereiter und mehr, verbindet mich eine gewisse Hassliebe - evtl. review ich die nochmal ausführlicher (Spoiler: unterm Strich würde ich tendenziell eher vom Kauf abraten).
    Als ich grade schon nen richtigen Hals hatte, weil das mit Grießbrei darin nicht so geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt hab, konnte sich die Soyabella im letzten Moment dann doch noch etwas rehabilitieren, indem ich die Suppenfunktion neu für mich entdeckt habe, Samiras Posting sei Dank! Das Rezept habe ich veganisiert (war ja nicht so schwer^^) und etwas modifiziert und es ist echt ne tolle Sache, wenn man nach der Arbeit auf die Schnelle eine warme Mahlzeit braucht. Im Gegensatz zur *Milchherstellung ist in diesem Fall das Reinigen der Soyabella auch nur 'n minor pain in the ass.

    Ist aber sicherlich auch ohne Soyabella kein Problem, dann macht man die Suppe eben konventionell im Topf und geht anschließend mit Mixer oder Pürierstab auf die los.
    • ca. 4 größere Karotten abschrubben, vom Strunk befreien und in Stücke schneiden (450g brauchen wir in etwa - wenn mans im Topf macht, kann man auch mehr nehmen, dann die restlichen Zutaten entsprechend aufrunden)
    • ein Stück Ingwer, ca. so groß wie ein halber Daumen?^^ schälen, grob hacken, ebenso 1-2 Knoblauchzehen und zusammen mit den Karotten in die Soyabella packen
    • ½ Dose (200ml) Kokosmilch - vorher schütteln - mit in den Behälter geben
    • mit Wasser bis etwas über die erste Markierung aufüllen (ca. 400ml)
    • jetzt den Kopf/Deckel der Soyabella ohne Sieb aufsetzen, an die Steckdose und den "Paste"-Knopf drücken
    • ca. 15min später sollte die Maschine durch sein und der Signalton gebietend durchs Haus piepen
    • bis zu einem ½l Orangensaft (bei Lidl gibts Fair Trade) in die Suppe rühren. Das hat gleich mehrere Vorteile im Vergleich dazu, den Saft mitzukochen: Man kann das (nicht sehr wahnsinnig hohe) Maximalvolumen der Soyabella bedeutend expandieren, es schmeckt frischer und fruchtiger und außerdem kann man gleich mit dem Essen anfangen, ohne sich die Futterluke zu verbrühen - WIN!
    • jetzt noch würzen & abschmecken mit: Salz, Pfeffer, Koriander & Muskat. Ich empfehle btw nachdrücklich die Investition in eine Pfeffermühle - kein Vergleich, sage ich!
    • auf dem Teller dann noch ein paar Löffel Cuisine ergänzen und optional gehackte Kürbiskerne
    • freuen.

    18.12.2012

    Rezept: Gesundisierter Heidelbeer-Mohnkuchen

    Heidelbeer-Mohnkuchen

    Nach den ganzen schlanken Winterobst- und -gemüse-Rezepten ist jetzt zum Ausgleich mal wieder Kalorie-O-Rama angesagt.

    Ich bin bei Chefkoch.de über dieses wirklich gut aussehende Rezept für Englischen Mohnkuchen gestolpert - ich hatte im Vorratsschrank gestern eine Packung Mohn gefunden und wollte irgendwas damit machen. Ich liiiebe Mohn so sehr!
    Besagtes Rezept hab ich mir heute also kurzerhand vorgenommen und es nicht nur veganisiert, sondern auch die Mikro- und Makronährstoffe getunet. Protein rauf, Zucker raus, Weißmehl raus, Stärke reduziert, Fett reduziert, künstliche Aromen raus, Beerenobst-Vitamine rein. (außerdem natürlich Rosinen raus, aber das ist was Persönliches^^)
    Davon ab: Mohn ist so ziemlich das Calciumhaltigste Nahrungsmittel überhaupt!
    So hat ein großes Stück (250g) von diesem Exemplar nicht nur 590kcal, sondern auch 16g Protein und 580mg(!!) Calcium.

    Aber jetzt!

    Teig
    • 250g Mohn (ich hab ungemahlenen genommen) mit
    • 250ml Sojamilch und
    • 150g Erythrit (oder eben Zucker) einmal ordentlich aufkochen und ein paar Minuten weiterquellen lassen
    • Ofen auf 200°C vorheizen
    • 1 Dose (265g Abtropgfewicht) Kichererbsen im Sieb abspülen, wer ein Streber ist kann die natürlich auch selber kochen
    • zusammen mit *schluck* 250g Margarine (ich nahm Alsan) in der Küchenmaschine mit Klingenaufsatz bearbeiten, alternativ wie üblich Pürierstab oder guter Mixer
    • 200g Dinkelvollkornmehl mit
    • 1Pck. (3TL) Backpulver, 1 Pr. Salz sowie 
    • 7 geh. EL Sojamehl vermischen (ca. 100g) und zusammen mit der Mohn-Mische und den Kichererbsen zu einem (nicht besonders festen) Teig verarbeiten
    • so viel Stevia wie nötig einarbeiten - bei mir warens 15 Messlöffelchen voll - das Ergebnis ist aber wirklich seeehr süß
    • eine Springform dünn mit Öl ausstreichen, Teig rein, mehrfach mit der Gabel einstechen und für ca. 20min in den Ofen damit. Es empfiehlt sich, einen Bogen Backpapier unter die Springform zu legen, damit raustropfendes Öl nicht den Ofen einsaut
    Pudding
    Pudding kann man ganz einfach selbermachen und spart sich so etwaige künstliche Aromen und Farbstoffe, billiger ist es auch noch.
    Für dieses Rezept kann aber natürlich auch Tüten-Pudding verwendet werden, anderthalb Packungen dann.
    Obacht: Im Speichel befinden sich Enzyme, die die Stärke spalten, so dass sie nicht mehr bindet! Also Vorsicht bei der Abschmeckerei und den Löffel zwischendurch abwaschen. (sehr anschaulich ist dieser Enzym-Vorgang z.B. hier illustriert)
    • 500ml Sojamilch mit
    • 7EL Erythrit, 1-2 Messlöffelchen Stevia und
    • 2 Vanilleschoten - das ausgekratzte Mark sowie die Schoten selber - auf den Herd
    • parallel 50ml Sojamilch mit
    • 5EL Speisestärke klümpchenfrei verquirlen
    • wenn die aufgesetzte Milch kocht, den Topf von der Platte ziehen, mit einem Schneebesen den Stärke-Mix schwungvoll einrühren und nochmal kurz aufkochen
    • wieder von der  Platte nehmen, Vanilleschoten entfernen und 175g Margarine einrühren. Rühren, rühren, rühren!
    Zusammenkunft
    •  der Teig dürfte mittlerweile durch sein, raus aus dem Ofen damit und vom Springform-Ring befreien. Ein bisschen abkühlen lassen, dann mit einem großen scharfen Messer ganz dünn die Oberfläche des Kuchens abtragen, so dass eine gerade Ebene entsteht
    • Ring wieder anbringen und festschnallen
    • 180g oder mehr TK-Heidelbeeren (ungezuckert) auf dem Tortenboden glattstreichen
    • darüber die Puddingcreme schichten
    • dabei kann man es belassen, das Originalrezept sieht eine Schokoglasur vor, ich hingegen hab die abgeschälten Tortenbodenreste kleingebröselt und über den Pudding verteilt (anderfalls macht sich sowas auch im Joghurt sehr gut *pro-tipp*)
    • jetzt das ganze möglichst noch ein paar Stunden kaltstellen, dann den Ring vorsichtig entfernen, ggf. vorher einmal mit einem Messer rundum am Rand entlang fahren
    Stellungskritik
    Das ist so schon echt lecker, nächstes mal werde ich aber entweder weniger Teig oder mehr Pudding verwenden, letzterer könnte auch mit etwas weniger Stärke auskommen. Der Heidelbeer-Anteil wird auch deutlich erhöht, Stevia dafür reduziert.