25.07.2012

Rezept: Erdnuss-Schokoladeneis


gibt ein großes Glas voll

Da der Sommer aktuell ja grade mal kurz aufbegehrt, ist Eiszeit angesagt! (Ok, wem mach ich was vor? Lecker Eis geht natürlich immer)
Der hiesige Edeka hat ja mittlerweile vier vegane Eissorten im Sortiment mit insgesamt fast 10 verschiedenen Geschmacksrichtungen, was natürlich ein hammer Luxus ist, im Vergleich zu früher (wir hatten ja nichts!).
Am liebsten mag ich das Schokoladeneis von Lupinesse, aaaber das kostet natürlich ganz gut was und hat außerdem nen beträchtlichen Zuckeranteil, außerdem mag ich das nur gut angetaut, also in Softeis-Form und das muss ich dann immer im Vorfeldd einkalkulieren.
Also gilt für mich die Devise: Selbst ist die Frau.

Ist auch ganz easy und fix gemacht, hat nette Macros, vorausgesetzt, man hat immer ausreichend gefrorene Bananen im Gefrierfach in petto.
  • Im Vorfeld: 1 Banane, je reifer desto besser, schälen, längs halbieren, in dünne Scheiben schneiden und am besten in einem großflächigen Gefäß in den Gefrierschrank.
  • Die dann zusammen mit 2EL Erdnussbutter (wenn man einen dominanteren Erdnussgeschmack wünscht, entsprechend mehr, bei 2EL bleibt es sehr dezent),
  • 4EL Sojajoghurt Natur,
  • 1TL Vanillexucker,
  • 1-2EL Kakaopulver und
  • Stevia nach Bedarf in der Küchenmaschine mit Klingenaufsatz zu einer cremigen Masse verarbeiten (evtl. gehts auch mit einem leistungsstarken Mixer).
  • 2EL Schokostreusel unterrühren, wers nett mag macht noch ein paar zur Deko obendrauf^-^ Wenn man es ganz industriezuckerfrei will, kann man die auch einfach weglassen.
Nach der Mixaktion kann es nötig sein, das ganze für nen Moment ins Gefrierfach zu stellen, in dem Fall dann zwischendurch am besten nochmal umrühren, da die Masse am Boden und an den Rändern als erstes anfängt zu gefrieren.

Und reingehauen!

21.07.2012

Checkout: Chocolate Covered Katie (engl.)

Ich weiß gar nicht, wie sie sich so lange vor mir verstecken konnte, jedenfalls hab ich diesen Blog erst Anfang diesen Jahres für mich entdeckt (via Fitocracy-Community, glaube ich?!) und er ist ganz oben auf meiner Rezeptblog-Favoritenliste: Chocolate-Covered Katie - The Healthy Dessert Blog

Ihr Ding sind die süßesten und leckersten Schnökies in vegan und "healthy" zu ersinnen - Cupcakes, Cookies, Fudge, Eis, Riegel, Konfekt, Kuchen, Cremes... Katies Gesundheitsbegriff ist mir in dem Zusammenhang zwar nicht hundertprozentig klar - im Wesentlichen scheint sie sich dabei auf die Abwesenheit tierischer Fette und Proteine zu beziehen, teils auf (Weiß-)Mehl und überwiegend auch auf Zuckerfreiheit, aber das offenbar nicht immer, siehe z.B. Healthy Sugar Cookies. Genauso scheint mir die Gute recht ...liberal mit Geschmacksbegriffen umzugehen; oft ist die Geschmacksrichtung "Cookie-Dough" oder "Cake-Batter" angegeben, aber dann ist in den Zutaten nur Banane und Vanille und Kokos und Schokolade oder sowas...^^
Aber mir solls egal sein, Katie hat definitiv meinen Küchen-Horizont erweitert, vorher wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass man mit Kichererbsen aus der Dose backen kann oder schnittfeste Kokokscreme für allerlei sweete Großartigkeiten zum Einsatz bringen, auch die Verwendung von gefrorenen Bananen, die ich irgendwann schonmal probiert hatte, gehören jetzt zu meinem festen Repertoir, ebenso vom Einsatz echter Vanilleschoten statt Vanilinzucker bin ich jetzt überzeugt.

Ihre Rezepte enthalten einiges Rawfood, sie macht viel mit Stevia und Xylit, Kokoskram, Haferflocken, Nussbutter und Kichererbsen (alles voller Gewinn!) und - der Name impliziert es ja schon ganz dezent - mit Schokolade. Teils verwendet sie einen Vitamix oder eine Eismaschine, ein paar Nicht-Desserts sind auch zu finden.

Ich hab es allerdings oft, dass die Mengenangaben der Rezepte bei mir überhaupt nicht hinhauen, siehe jüngst mein crispycrunchy Cashew-Fail-gone-Win - und das obwohl ich mich an die Grammangaben gehalten hab und nicht Tassen-... Aber nicht schlimm, als Inspirationsquell sind die Rezepte immer ergiebig.
Katie hat auch irgendwie so eine total cute und euphorische witzige Art zu schreiben^-^ Ihre Fotos (also die von ihren Gerichten) sind auch immer recht episch. Wenn ich länger bei ihr rumsurfe, habe ich immer das Gefühl, meine Bauchspeicheldrüse ist angeschwollen.

Einen festen Platz in meinem Herzen und meinem Bauch haben eingenommen:

20.07.2012

Rezept: Crunchy-Cashew-Caramel-Crispies

ergibt  eine ordentliche Box voll


Dieses Rezept ist ein Fall von "Aus der Not eine Tugend".^^
Eigentlich hatte ich vor, für die 3. unserer kulinarischen VeggieTable-Zusammenkünfte Katies Cake Batter Energy Bars zu machen, außerdem wollte ich Foodie Fiascos Almost Calorie Free Caramel sowieso mal ausprobieren. Hat leider alles nicht so hingehauen wie geplant - das Karamell ist erstmal total ausgehärtet und die Riegel-Masse trotz doppelter Karamellmasse und zusätzlicher Erdnussbutter überhaupt nicht klebrig genug geworden, sondern nur ein einziges Gebrösel. Wie ich es liebe, wenn keiner das tut, was er soll!

Für den VeggieTable gab es dann stattdessen Mocca-Schoko-Kugeln, ebenfalls nach Chocolate Covered Katie (die haben zum Glück sehr gut geklappt).

Und das Cashew-Crispie-Crümelzeug hat sich als ausgezeichnete "Frühstückscerealie" (dieses Wort...!) bewährt. Allein schon wie gut das riiiiiecht!
Bei den gekauften Varianten gibt es mittlerweile ja auch ohne Ende vegane Modelle, aber wenn man sich da immer so die Zutatenliste anguckt - nicht nur Unmegen an Zucker, auch aller möglicher anderer dubioser Kram, auf den man vermutlich auch ganz gut verzichten könnte.
Als Beispiel hier mal die Zutatenliste Nestlé FITNESS(!) Knusper-Müsli Frucht:
25% Haferflocken, 24% Vollkornweizenflakes, geröstete Getreideflakes [Getreide (11,1% Vollkornweizen, Reis), Zucker, brauner Invertzuckersirup, Gerstenmalzextrakt, Salz, Säureregulator Natriumphosphate, Antioxidationsmittel E306], Knusper-Getreide-Stückchen [Getreide (5,1% Haferflocken, Hafermehl, Reismehl, Weizenflocken, Weizenmehl), Zucker, Pflanzenöl, Glukosesirup, Aroma, Emulgator Sojalecithine, Gerstenmalzextrakt], 7% getrocknete mit Himbeersaft aromatisierte Apfelstücke [getrocknete Äpfel, Traubenzucker, Feuchthaltemittel Glycerin, Himbeersaftkonzentrat, Stärke, Aroma, Säuerungsmittel Äpfelsäure, Konservierungsstoff Schwefeldioxid], 7% Gerstenflakes mit Himbeergeschmack [Gerste, Pflanzenextrakte (schwarze Johannisbeere, Karotte), Aroma, Pflanzenöl, Zucker, Invertzuckersirup, Säuerungsmittel Citronensäure], 2% getrocknete Äpfel, Vitamine und Mineralstoffe (Niacin, Pantothenat, Vit. B6, Vit. B2, Folsäure, Calciumcarbonat, Eisen). Kann Spuren von Milch, Sesam, Mandeln, Erdnüssen und anderen Nüssen enthalten.
WTF?! Das passt ja kaum auf die Schachtel drauf!
Meine Faustregel ist: Je kürzer die Zutatenliste, desto besser.
Bzgl. des "Fitness"-Faktors besagter Nestle-Müsli-Linie auch noch ganz informativ: Eine Kritik auf abgespeist.de

Jetzt aber endlich zum Rezept!
  • 8 Reiswaffeln kleinbröseln,
  • dazu das Mark von einer Vanilleschote und
  • 140g Haferflocken, die im Zerkleinerer zu Mehl gehächselt wurden.
  • Parallel 1 Dose (150g) geröstete Cashewnüsse (Salz mittels Küchensieb abschütteln, aber nicht abspülen!) zusammen mit 1-2TL Öl in der Küchenmaschine zu Mus shreddern und
  • optional mit 1-2EL Erdnussbutter vermischen.
  •  Jetzt entweder einfach ca. 250g Agavensirup nehmen oder in die Karamellproduktion einsteigen.
Ich nehm dazu Erythrit (Xylit geht auch), weil ich von Zucker nicht mehr allzu viel halte. Wenn man damit keine Problem hat, kann man im Folgenden aber einfach Agave und Erythirt ganz konventionell durch Zucker ersetzen.
Also:
  • 200g Erythrit zusammen mit
  • 3EL Agavensirup bei mittlerer Temperatur auf dem Herd sich verflüssigen lassen. Am Anfang öfter mal Umrühren, sobald aber alles flüssig ist, sollte man sich damit zurückhalten, sonst kristallisiert nämlich alles am Topfrand.
  • Das Karamell in spe jetzt gut im Auge behalten, je nach Herd kann das mit dem Anbrennen nämlich ganz schnell gehen. Wenn das gute Zeug also anfängt, etwas dunkler zu werden, werden 5EL Sojasahne (Cuisine) untergerührt und alles solang weitergeköchelt, bis es golden-brown/texture like sun ist/hat .
  • Das Karamell optimalerweise jetzt erst noch mit dem Nussmus vermengen und die ganze Pampe dann in das Reiswaffel-Hafermehl-Gemisch einarbeiten - ich verwende zu diesem Zweck die gute AEG mit Rühraufsatz.
  • Den Pampigkeitslevel durch Zugabe von weiterem Agavensirup oder Erdnussbutter anpassen, den Süßungsgrad ggf. durch Stevia und wenn alles wunschgemäß ist, am besten in eine luftdichte Plastikdose damit.
Ich ess das am liebsten mit Haferflocken und Hafermilch (von Aldi), im Joghurt kommt das aber auch ganz gut.
Es ist auch besonders geeignet, wenn man sich gerade in der Masse-Phase befindet *räusper*

11.07.2012

Rezept: Vrikadellen

ergibt etwa 15 Stck.



Mein Schatz war heute wieder kreativ ♡
Rausgekommen sind dabei diese echt guten Vrikadellen und die gehen so:
  • 200g Glutenpulver
  • 100g Weizenmehl
  • 3 mittelgroße Zwiebeln (gehackt)
  • 100g Reiswaffeln (zerbröckelt)
  • 100g Tomatenmark
  • 400ml Wasser
  • 2 altbackene Brötchen (eingeweicht & ausgedrückt)
  • 3-4TL Salz & (Thai-)Curry nach Geschmack
  • alles in einer Schüssel gründlich verkneten
  • mit den Händen Kugeln daraus formen, durch Paniermehl rollen und plattdrücken
  • in Margarine bei mittlerer Hitze in der Pfanne beidseitig durchbraten
  • büschn Zitronensaft drauf
  • reinhauen
Für den Knack empfehle ich, noch Sonnenblumenkerne mit in die Pampe zu tun, haben wir diesmal aber vergessen.

Das schmeckt übrigens auch ausgezeichnet, wenn man Paprikaschoten damit befüllt und im Ofen mit ein bisschen Öl in einer Auflaufform backen lässt.
In dem Fall reicht die Hälfte des Glutens und das Mehl kann man weglassen. In obigem Fall reicht die Füllung dann für 6-7 Schoten. Mein Schatz steckt aus irgendeinem Grund zusätzlich zur Füllung noch eine kleine Karotte in jede Paprika, das kommt gar nicht so schlecht^^

Ob Füllung oder Vrikadelle, mir scheint, wenn die noch ein bisschen Zeit zum Ziehen haben, werden die von der Konsistenz sogar noch besser. Kann man also auch kalt noch gut essen.

Glutenmehl beziehe ich aus den üblichen veganen Onlineshops (siehe Linkliste unten in der Seitenleiste), kostet auch gar nicht viel. Evtl. hats das auch im Bioladen oder Reformhaus.

10.07.2012

Rezept: Veganes Zwiebelmett

Hier mal der neueste Geheimtipp, der gerade seinen fast schon viralen Siegeszug in meinem erweiterten Umfeld antritt: veganes Hackfleisch.


Das Rezept ist nicht von mir und ich weiß leider auch gar nicht genau, wer der Urheber ist, aber das Zeug ist ein ziemlicher Hammer.
Ich selber hab vielleicht ein einziges Mal in meinem Leben Hackepeter gegessen und kann mich wirklich nicht an den Geschmack erinnern, aber mittlerweile wurde das Rezept an haufenweise Omnivoren getestet und die waren alle begeistert.
Lasst Euch nicht von der Zutatenliste verunsichern - ich weiß, wie glaubwürdig es klingt, dass eine Pampe aus zerbröselten Reiswaffeln, Zwiebeln, Wasser, Tomatenmark und Salz&Pfeffer wie rohes Fleisch schmecken soll.^^ Aber wie gesagt, mehrere kritische fleischessende TesterInnen haben bestätigt, dass es vom Original kaum zu unterscheiden ist.

Es ist außerdem billig in der Herstellung, macht kaum Aufwand, ist frei von Fett, Cholesterin, Salmonellen, Soja, Gluten und sonstigem Kram, das manch eineR vielleicht lieber meidet, hat nur gut 1/4 des Kaloriengehalts von echtem Mett (falls das für einen relevant ist) und hält sich einige Zeit im Kühlschrank.

Hier das Rezept in Videoform:


...und nochmal schriftlich auf vegetarisch-rezept.de.

Wichtig ist, das Mett vor dem Gebrauch einige Stunden durchziehen zu lassen.
Man kann es noch ein bisschen pimpen durch das Hinzufügen von flüssigem Kokosfett, etwas Öl oder ein paar Kräutern - ist aber wirklich nicht zwingend notwendig.

Guten Appetit!

07.07.2012

Sojajoghurt selbermachen - ohne Maschine


Ich habe einen beachtlichen Joghurtverbrauch, was leider einen ziemlichen Verpackungsmüll mit sich bringt und auch ein bisschen ins Geld geht. Außerdem ist er dauernd alle und ich muss Einkaufen fahren.
Kürzlich grub ich daher den alten Joghurtbereiter aus Mutterns Keller aus - aber die dazugehörigen kleinen Minigläser reichen ja grade mal für den hohlen Zahn.
Jetzt habe ich aber eine geniale Methode gefunden, die so gut wie keine Arbeit macht (weder in der Herstellung noch beim Abwasch), kaum Plastikmüll produziert, günstig ist und gewissermaßen ganz von selber geht.

So gehts:
  • 1l Sojamilch (~1€ bei Edeka) im Kochtopf gut handwarm erhitzen (Deckel drauf spart Energie & Zeit)
  • von der Platte nehmen und 4EL Provamel Natur Sojajoghurt mit dem Schneebesen einrühren
  • Deckel drauf, in ein Geschirrtuch wickeln und warm stellen. Ich begrabe den Topf dazu unter einem Haufen Kissen oder einer Decke, es geht aber bestimmt auch eine Thermobox o.ä.
  • 7 Std. später: voila!
TroubleShooting:
  • Der reifende Joghurt braucht absolute Ruhe! Nicht darn herumrühren oder den Topf durch die Gegend tragen
  • Meinen Experimenten nach klappt es wirklich nur mit reiner, gekaufter Sojamilch. Soja-Reismilch, Hafermilch und selbstgemachte Soja- oder Mandelmilch ist bei mir nicht fest geworden.
  • Alpro-Joghurt ist als Starter nicht geeignet - nach 8 Std. war die Milch noch komplett flüssig. Ich habe den Topf dann in der Küche vergessen und 2-3 sonnige Tage später, als mir das auffiel, war es dann doch noch Joghurt geworden^^ Ich empfehle Provamel. Den selbstgemachten Joghurt kann man auch etliche Male selbst wieder als Starter verwenden.
Der Joghurt ist (bei mir) recht mild und nicht stichfest. Wenn man ihn fester möchte, kann man ihn durch ein sehr feines Sieb oder ein fusselfreies Geschirrtuch gießen. Wenn man ihn auf diese Weise über mehrere Stunden abtropfen lässt, bekommt man was quarkartiges raus.

Zum Aufbewahren (im Kühlschrank!) kann man gut die gründlich ausgewaschenen 500g-Joghurtbechervon Alpro oder Provamel recyceln.

Den Joghurt kann man pur essen oder beliiiebig weiterverarbeiten, z.B. mit Hafer-/Sojasahne, Nüssen, Obst (siehe Kirsch- und Blaubeer-Cremedessert), Kakao, Vanille, Instant-Kaffeegranulat, Proteinshake-Pulver, zerbröckelten Keksen oder Kuchen, Agavensirup, Walnüssen, Mohn, Marzipan, Schokolade, Zimt.... ok ich muss weg.

Rezept: Dhal

Versorgt ca. 4 Leutchen 



Hier mal das Rezept für ein indisches Süppchen, das nicht nur superlecker und gesund ist (Linsen rocken ja eh immer), sondern auch fix gemacht ist:
  • 2 Zwiebeln und 1 Knoblauchzehe in Öl anbraten
  • allerhand Gewürze dazu - Cardamon, Curry, Zimt, getrocknete zerbröselte Chillis (Vooorsicht!), Prise Zucker, Salz, Pfeffer, Kümmel...
  • 1-2 Liter Wasser druff, aufkochen
  • 250g rote Linsen mit rein (vorher ganz gründlich Wässern) und solang kochen, bis alles schön weich ist
  • zwischendurch ggf. den Schaum abschöpfen
  • ich hab außerdem mit einer großen Suppenkelle die Linsen beim kochen ein bisschen zerdrückt - man kann's natürlich auch mit dem Pürierstab attackieren
In einigen Rezepten wird auch noch Kokosmilch verwendet, aber da Muttern meinte, es wäre "PERFEKT!" wie es ist, hab ich's so gelassen.^^
Nur mit der Optik bin ich noch nicht so glücklich... beim Inder ist das immer so schön gelb-orange, meins wird eher schlammfarben >.>
Aber Hauptsache ist ja, es schmeckt!

17.06.2012

Rezept: Cashew-Eis

Der Sommer fällt bisher ja eher mäßig aus, aber das soll uns ja nicht davon abhalten, in lecker Eis zu schwelgen.
Und dieses Eis hat mehrere Vorteile gegenüber gekauftem Eis: Die Zutaten sind überall zu kriegen, man kann wild variieren, es ist sojafrei (falls das für eineN relevant ist) und man kann es ohne industriellen Zucker machen - zudem braucht man nicht mal eine Eismaschine, nur ein Gefrierfach und eine Küchenmaschine oder einen potenten Mixer.

So läufts:
gibt 2 gute Schälchen voll
  • 2 sehr reife Bananen schälen, in Scheiben schneiden, möglichst in einen flachen Behälter legen, mit einer halben Dose Kokosmilch bedecken und einfrieren. Wenn das soweit ist...
  •  ...von einer Dose (150g) Cashewnüsse mittels Küchensieb das Salz ein bisschen abschütteln. Ich persönlich mag es ganz gern, wenn ein bisschen Salz dran bleibt, wem das zu fancy ist, spült sie im besten gründlich mit Wasser ab.
  • Cashews dann in die Küchenmaschine schmeißen (Klingen-Aufsatz) und solang malträtieren, bis sie erst bröselig und dann wieder klumpig werden.
  • Den Bananen-Kokosblock in mittelgroße bis kleine Stücke hacken (hängt von der Leistungskraft der Küchenmaschine ab; ggf. vorher ein bisschen antauen lassen) und zur Cashewpampe geben.
  • Außerdem: Das Mark von einer Vanilleschote, je nach Reifegrad der verwendeten Bananen und persönlicher Präferenz noch ein bisschen Süßungsmittel (ich nehm 0.3g Stevia), ca. 50-100g (je nachdem, wie dick/flüssig man es will) Haferdrink oder anderes Milchiges oder Sahniges (Soja-Reismilch, Hafersahne, Kokosmilch...)
  •  als Deko kommt ein gehackter Mr. Tom Riegel sehr gut
Mögliche Variationen kann man anstellen mit TK-Himbeeren oder sonstige -Früchte, Kakao, Schokostückchen, Erdnüsse...

Das ganze hat insgesamt 35g Protein und Kalorien im vierstelligen Bereich, lohnt sich also.

Zuckeralternativen: Stevia, Xylit, Erythrit


Das ist jetzt kein veganspezifisches Thema, aber eins, das mit Kochen/Backen/Essen zu tun hat, also passt es hier auch hin.

 Als süßes Ding, das ich nunmal bin, hatte ich in der Vergangenheit immer einen respektablen Zuckerverbrauch.
Das ist natürlich in mehrerer Hinsicht gesundheitlich bedenklich:
  • Karies freut sich
  • Blutzuckerspiegel macht Kapriolen (was zu Fressattacken führen kann oder zu Stimmungsschwankungen, von DiabetikerInnen ganz zu schweigen)
  • Umwandlung in nicht von jeder/m erwünschtes Fett, wenn man die sofort verfügbare Energie nicht direkt verbrät, was mutmaßlich noch verstärkt wird durch den drastisch erhöhten Insulinspiegel- 100g Zucker schlagen mit 405kcal zu Buche
Herkömmlichen Süßstoff (Aspartam & Co) kann ich üüüberhaupt nicht ab! Zum einen ist mir der subjektiv suspekt (während die Wissenschaft sich nicht einige zu werden scheint, wie es um nachweisbare gesundheitliche Aspekte steht) und zum anderen finde ich den Geschmack einfach oberpervers.
Wie ich dann festellen musste, gibt es aber noch einige andere Zuckeralternativen, die o.g. Nachteile alle nicht haben. Ich bin relativ verwundert darüber, dass die nicht populärer sind.

Stevia war ja schon länger im Gespräch, aber bis vor kurzem in Deutschland nicht als Nahrungsmittel zugelassen, die Beschreibung des Geschmacks fand ich allerdings auch eher unansprechend. Über Xylit bin ich irgendwann zufällig im Vegan-Wonderland gestolpert und hätte fast daran vorbeigelesen, weil der Name so chemisch klingt und ich es für konventionellen Süßstoff hielt.

Ich hab dann umfassende Recherchen angestellt - das kam mir alles doch ein wenig zu schön um wahr zu sein vor - und mittlerweile verwende ich selber überhaupt keinen Zucker mehr, höchstens mal nen Löffel Agavendicksaft, wenn ich cremige Konsistenz brauch (ich ess aber schon noch Zucker, bei gekauften oder von anderen zubereiteten Sachen). Angefangen hab ich mit Xylit, dann kam Stevia dazu und justament ist ein Kilo Erythrit auf dem Weg zu mir die halbe Dose Erythrit ist auch schon leer.

Da ich Tabellen liebe, hier mal eine Gegenüberstellung der Vorteile, Nachteile und sonstigen Eigenschaften der drei, nach meinem bisherigen Kenntnisstand. Ergänzungen, Hinweise oder Korrekturen könnt ihr gerne in den Comments hinterlassen.
Im Forum findet sich ebenfalls ein längerer Thread zum Thema.


Stevia Xylit Erythrit
Form Pulver, Tabs, Flüssigextrakt wie Zucker wie Zucker
Gewinnung Extraktion aus Steviablättern Zuckeralkohol, gewonnen aus z.B. Rinde oder Maiskolben Zuckeralkohol, gewonnen durch Fermentation von Zucker durch einen Pilz
Geschmack eher weiter hinten im Mund süß, bei zu hoher Dosierung ggf. bitterer/lakritziger Nachgeschmack wie Zucker, aber ein bisschen frischer/ fruchtiger (ähnlich wie Traubenzucker) wie Xylit
Preis 14€/100g
(allerdings ist pro Dosis i.d.R. <1g nötig)
ab 9€/kg ab 11€/kg
Kalorien 0 240kcal/100g 20kcal/100g
Süßkraft 200 - 400 Mal so süß wie Zucker etwas weniger süß als Zucker deutlich weniger süß als Zucker
Verträglichkeit gut abführende Wirkung ab 0.5g/kg Körpergewicht abführende Wirkung ab 1g/kg Körpergewicht
+ sonstiges auch für RohköstlerInnen geeignet (in Blätterpulver-Form) antikariogene Wirkung; dazu reicht allerdings nicht der Verzehr: täglich 1TL Xylit in den Mund & 5min im Mund bewegen;
evtl. auch calcium- aufnahmefördernd und prophylaktisch bei akuter Mittelohr- entzündung (noch nicht umfassender belegt)
vermutlich ähnliche antikariogene Wirkung wie Xylit, aber noch nicht ausreichend erforscht
- sonstiges fehlendes Volumen für einige Rezepte problematisch (vor allem beim Backen) gefährlich für Hunde und verschiedene andere Tiere möglicherweise gefährlich für Hunde & Co.
weitere Bezeichnungen Honigblatt, Süßkraut Xucker, Xylitol, Birkenzucker Erythrol, Sukrin, Sukolin

Ich persönlich beziehe mein Stevia bei Coyyotee, Xylit und Erythrit bei Amazon, es gibt aber auch dutzende andere Bezugsquellen im Netz. Man kann das Zeug auch in einigen analogen Geschäften erwerben, da ist es aber normalerweise deutlich teurer (siehe auch Nachtrag unten).

Meiner bisherigen Erfahrung nach lässt sich Zucker in Rezepten bestens mit diesen Alternativen ersetzen, auch Puderzucker ist kein Problem (Mixer oder Multi-Zerkleinerer) und Vanillexucker auch nicht (1-3 ausgekratze Vanilleschoten mit ins Glas und durchziehen lassen).
Nur Karamell lässt sich damit nicht herstellen und bei Hefeteig kann es auch Probleme geben. Dank Foodie Fiasco kann ich jetzt auch industriezuckerfreies Karamell herstellen und da für Pizza(hefe)teig auch kein Zucker benötigt wird, müsste auch süßes Gebäck mit Zuckeralternative hinhauen (ich hab es aber noch nicht getestet), im Zweifelsfall könnte man ja ein bisschen Zucker oder Agavensirup als Hefe-Futter beimengen. Danke für beide Hinweise an Laura in den Comments.
Möchte man Schokogeschichten mit Xylit oder Erythrit herstellen, muss man bedenken, dass es wasser- und nicht fettlöslich ist. Den Fehler hab ich schon zweimal begangen, bei selfmade "Nutella" und Kaltem Hund, da hatte ich entsprechend ein recht körniges Ergebnis (es ist aber beides trotzdem nicht alt geworden, keine Sorge ). Nächstes Mal werde ich es entweder vorher zu Puderxucker verarbeiten oder in einer kleinen Menge Wasserhaltigem auflösen.

Ich verwende am liebsten eine Kombination aus Stevia und Erythrit, um möglichst viele der aufgeführten Vorteile rauszuholen und gleichzeitig die Nachteile zu kompensieren.
Bin ich ausgesprochen zufrieden mit.

Nachtrag:
Mittlerweile findet man "Stevia" und Steviaprodukte zu einem sehr günstigen Preis im Supermarkt - dabei handelt es sich aber um eine Mogelpackung: Die Süßungsmittel enthalten meistens nur einen minimalen Anteil an Stevia und dafür einen großen Anteil an Maltodextrin - ein Kohlenhydratgemisch, das fast genauso viel Kalorien hat wie Zucker und laut Wiki z.B. von AusdauersportlerInnen verwendet wird, um Essen mit Kohlenhydraten anzureichern. Äh...
Es kam in dem Bereich deswegen auch schon zu Abmahnungen durch die Verbraucherzentrale wegen Kundentäuschung.
Auch fertige Produkte, die mit Steviasüßung beworben werden, bedürfen eines Etikettenchecks - meistens ist auch hier der Steviaanteil homöopathisch und der Rest sind konventionelle Süßungsmittel.

Bei Stevia-Tabs muss man als VeganerIn außerdem gucken, dass kein Milchzucker (Laktose) enthalten ist.

Nachtrag2:
Es gibt jetzt eine erweiterte Informations-Tabelle zum Ausdrucken als PDF!

10.06.2012

Rezept: Bozz-Salat

Ich war, entgegen dem Vegan-Klischee, immer nicht so die riesen Salatfreundin, das hat sich mittlerweile aber geändert. Wichtig dabei ist m.M., dass das eben nicht das vielzitierte Kaninchenfutter ist, sondern dass der was schafft. 8-)

Checkt das:
(gibt eine *sehr* große Schüssel)
  • 1 Beutel Feldsalat (150g)
  • 500g Chicoree, in Stücken oder Streifen
  • 300g Chamignons, in Scheiben mit Öl mit Salz angebraten
  • 100g Walnüsse, grob gehackt/zerbröckelt
  • 175g Räuchertofu, gewürfelt
  • 1 Orange, gewürfelt (inkl. Saft)
  • 3 kleine Zwiebeln, in Ringen
  • 1 großer Apfel, gewürfelt
Dressing:
  • 150g Senf
  • 100g Agavensirup
  • 40g Öl
  • guter Schuss weißer Balsamico
  • Dill & Salz
  • Zitronensaft
Dazu:
  • 1½ Tassen Quinoa (top Aminosäureprofil!)
  • mit 3 Tassen Wasser,
  • Salz + optional nem Löffel Margarine ~20min köcheln lassen (zwischendurch nicht umrühren, sonst: Matsch)

Voll gut. Und auch proteinmäßig anständig am Start.